2 55. Kinderspiele im Frühlinge. L. Der Winter ist wieder ver· . Wir spielen dann immer gangen, was Neues: Es grünet und blühet das Feld; Jetzt schlagen wir Ball und den Im Walde da singen die Bogel, Reif; Es freut sich die ganze Welt. Dann lassen wir steigen den Drachen 2. Wus macht nun ein rüsti⸗ Mit seinem gewaltigen Schweif. ger Bube? 5. Dann drehn wir uns lustig Er bleibet nicht länger zu Haus; im Kreise Er ziehet gar lustig und munter Und tanzen auf einem Bein. Mit uns in das Freie hinaus. Das ist ein Leben und Trebben! Wir trommeln und singen darein. 3. Und sind wir ins Freie 6. Und ist nun der Abend gekommen, gekommen, Beginnen wir mancherlei Spiel: Dann gehen wir fröhlich nach Wir spielen Soldaten und Jager, Haus, Und laufen bereint nach dem Dann sinnen wir andere Spiele Ziel. Auf morgen uns wiederum aus. 56. Knabe und Vogel. 1. Vogel. Knabe, ich bitt dich, so sehr ich kann: Rühre mein kleines Nest nicht an!“ O sieh nicht mit deinen Blicken hin! Es liegen ja meine Kinder drin, Die werden erschrecken und ängstlich schrein, Wenn du schaust mit den großen Augen hinein.“ 2. Wohl sähe der Knabe das Nesichen gern, Doch stand er behutsam still von sern; Da kam der arme Vogel zur Ruh, Flog hin und deckte die Kleinen zu, Und sah so freundlich den Knaben an: „Hab Dank, daß du ihnen kein Leid gekhan.“ 57. Fürsorge. Das Lämmlein geht zur Weide. Von seinem Wollenkleide Zupft ihm ein wenig ab der Strauch. Den kleinen Zoll spürts Lämmchen kaum; Das Vöglein aber siehts vom Baum, 97—