101 jeden Augenblick in den Sümpfen zu versinken und umzu— kommen.“ Der König sagte: „Was wäre dir auch an des Königs Leben gelegen, und was hast du von ihm Gutes aufzuweisen?? Der Fischer antwortete: „Der König hat es um mich verdient, daß ich ihn lieb habe.“ Und als der König ihn fragte: „Was für eine besondere Gnade hat er dir denn erzeigt?« da antwortete der Fischer: „Der König hat ein wachsames Auge und eine tapfere Hand; dem habe ich es zu verdanken, daß ich armer Mann mit Weib und Kind hler in der Einöde sicher wohne, in Frieden ein- und aus— gehen kann und mich milten in der Wüste nicht zu fürchten brauche. Was könnte mir der König wohl noch Größeres erweisen?“ Und als er dies gesagt hatte, fragte er den Fremdling nicht erst: woher und wohin? sondern führke ihn in seine Hütte, die auf einer Anhöhe am Flusse stand. Dort bewirtete er ihn mit gebratenen Aalen, mit Gersten— kuchen und Datkeln. Am Morgen aber. als der König von seiner Müdigkeit ausgeruht hatte, gab er sich dem Fischer zu erkennen und schenkte seiner Wirtin ein feines Tuch, das mit großen Perlen gestickt war, und das er um das Haupt getragen hatte; dem Fischer aber schenkte er seinen goldenen Koöcher, den er zur Jagd mitgenommen halte, und versprach noch öster bei ihm einzukehren. 164. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren. Eine arme Bauernwitwe hatte ihren Sohn mit Spinnen ernährt, und als er auf der Schule war, hatte sie ihm die Speise über Feld zugetragen Dieser Sohn wurde später ein vornehmer Mann Einst gab er ein großes Gastmahl. In dem Eßzimmer sahen die Gäste zwei Dinge, über die sie sich sehr verwundertken. Unter einem prächtigen Spiegel hing ein ganz geringer Knokenstock. Sodann stand ganz oͤben an dem Tische ein alter Stuhl mit einer hohen Lehne und einem neuen Überzuge. Die Gäste fragten den Herrn des Hauses, was das bedeute. Er antwortete: „Ich hatte nichts als diesen Stab, da ich aus meiner Multer Hause