102 H. Sonntag und Feiertag. H. Sonntag und Feiertag. 152. Der Sonntag. Am Sonntage ruhen die Menschen. Die Werkstätten sind geschlossen. Man hört nicht den Hammerschlag in der Schmiede, nicht das Geklapper in der Mühle. Auf dem Feld ist es still; im Walde tönt kein Schlag und fällt kein Schuß. Die Straßen sind rein gefegt, und in den Häusern ist alles blank geputzt. Die Leute haben Sonntagskleider an. Laut lönt die Glocke vom Turm, und jung und alt geht zur Kirche. Schon ertönt die Orgel, fromme Lieder werden gesungen, und in der Predigt wird Gottes Wort verkündet. O Glockenklang, wie lieb' ich dich! Wie tönest du so feierlich! O Glockenklang, so voll und rein, du ladest mich zum Beten ein. Du rufest alle nah und fern; auch ich folg' deinem Rufe gern. Karl Enslin. 153. Mahnung. Umsonst hat der Maurer die Rirch' nicht gebaut, die mit den Türmen zum himmel aufschaut. Die sollen und wollen mit Orgel und Glocken zum lieben Herrgott die Rinderlein locken. Drum denkt, wenn von ferne die Glocken man läut't: Jetzt ist es zum Singen und Beten wohl Zeit. Friedrich Güll. 154. Sonntagsfreude. 1. All die ganze, lange Woche hat der Vater viel zu thun, darf nicht rasten und nicht ruhn; hat ein Wörtchen kaum gesprochen früh zu seinem armen Kind', muß er wieder fort geschwind.