— 103 — „Einen schönen Dank und gute Gesundheit dein Leben lang! Darauf lãust's weiter. Nicht lange, so kommt ein kleiner, blauer Schmetterling geflogen. „Kleines Blaues,“ sagt Gold- töõchterchen, „wollen wir uns ein wenig haschen?“ „Ich bin's zufrieden,“ antwortet der Schmetterling, „aber du darist mich nicht angreifen, damit nichts abgeht.“ Nun haschen sie sich lustig auf der Wiese herum, bis es Abend wird. Wie es anfängt dunkel zu werden, setzt sich Gold- tõchterchen hin und denkt: „Jetzt willst du dich ausruhen, dann gehst du nach Hause.“ Wie's so sitzt, merkt's, daß die Blumen In Grase auch schon alle müde sind und einschlafen wollen. Das Ganseblümchen nickt ganz schläfrig mit dem Kopfe, richtet sich dann auf, sieht sich mit gläsernen Augen um, und dann nickl's noch einmal. Daneben steht eine weiße Aster, jeden- falls die Mutter, und sagt: „Ganseblümchen, mein Engelchen, fall' nicht vom Stengelchen! Geh zu Bett, mein Kkind!“ Und das Ganseblumchen legt sich hin und schlaft ein. Dabei verschiebt sich's das weiße Mutzchen, daß ihm die Spitzen gerade ubers Gesicht fallen. Daraut schlaft die Aster auch ein. Wie Gold- töchterchen sieht, daß alles schlaft, fallen ium die Augen auch zu. Da liegt es nun auf der Wiese und schlaft, und mittlerweile laust seine Mutter immer noch im ganzen Hause umher und sucht's und weint. Sie geht in alle Kammern und sieht in alle VWinkel, unter alle Betten und unter die Treppe. Dann geht sie auf die Wiese bis an den Busch und durch den Busch bis an den Teich. „Uber den Teich kann es nicht gekommen sein.“ denkt sie, geht vieder zuruck und durchsucht noch einmal alle Winkel und Ecken und sieht unter alle Betten und unter die Treppe. Wie sie damit fertig ist, geht sie wieder auf die Wiese und wieder in den Busch und wieder bis an den Teich. Das tut sie den ganzen 14