90 145. Marx und sein Sohn. Aus: Abolf Diesterweg, Schul⸗Lesebuch. 1. Theil. 8. Aufl. Bielefeld. 1844. S. 211. ¶. Aufl. 1827) LNinst sasz Marx bei dem Abendbrot auf einem Hügel unter dem scatten gines Baumes und sein jüngster Sohn bei ibm; nen an dem Hügel weidete ne Herde Schafes. Da ging ein ader Mann vorbei, der einen Hund bei sich hatte. Als nun e chate den Aund sahen, liefen sie davon und rannten in ein Dorngestrueh. Die Dornen uften den Schafen einige Wolle i dieces das Rind bemerkte, ward es unwillig und sagte: „Sieh, Vater, wie Domen den armen Schafen die Wolle eien Dieses Gesträueh sollte man ja gleich weghauen, kuntg den unschuldigen Thieren nicht mehr gehaden Lonnie ber Tater sehwieg eine kurze Zeit, dann sagte er: „So, meinst du, dasz man ges Gestrauel weghauen soul? — Ja, ja,“ antwortete das Rind, „venn ieh nur eine Axt hätte! be te belwieg vieder, und sie gingen darauf nach Hause Des andern Tages nahmen sie eine Axt zu sich und gingen wieder an dengesben Ort. Das Eind war schon voll Freude, bauc vol Dogeduld, dasz der Vater nieht sogleich die Axt legte, um die Dornhecken sabauen. Er setzte sich wieder ut den Uigel hin und sagte zu gem RKinde: „Hörst du auch, ie e nntern Vögel singen? Gefällt dir nicht der liebliche Gocang, und vsind dis Vögel nieht auch lebe Thierchen?“ „O ja atwortete das lebe Kiud, „die Vögel sind mir ja die chetan unter allen Thieren.“ Da flog so eben ein Vogel in becte, er sammelte Volle und trug gie in seinem nabel sinen bohlen Baume zu. „Sieh,“ sagte der Vater, mit dieser Wolle bereitet der Vogel seinen Müngen im Nest i welebes Bett Vie gut wird diess Wolle den armen, nackten Võgelehen bekommen ie Schafe Lönnen das biszehen Wolle en Wwie? Soll ieh jetzt noch düe Dornhecke weg- bauen? Nein, nein!“ antwortete das Rind, das nun anders cle. adle also nicht,“ sprach daraut der Vater, „venn du biaht verstebst, sondern denke nur: Gott hat alles wol gemacht und weislieh angeordnet, wenn wir gleich vieles nieht begreifen können! Oft denkt der Mensch mit stolzgem Muth, ies oaer jenes sei nieht gut, und ist doch weit gefehlet; was Gott upns gibt, der uns so lLebt, gt alles gut gewablet.