m einmal gesund gemacht. Geh nur in die Apotheke, und laß dir ein e Schachtel von dem Thee geben, der hier auf dem Recepte steht. Eile nur, daß du bald wiederkommst; dann kochst du mir den Thee, und bis morgen bin ich wieder gesund.“ Das Lämmchen, welches seine Mutter sehr liebte, war ganz voll Hoffnung, und lief, was es nur laufen konnte, nach der Apotheke zu. Zum Unglück aber war der Apotheker auf seinen Speicher gegangen und hatte seiner Magd gesagt: „Wenn Jemand kommt, so rufe mich!⸗ Die Magd aber war eine garstige Näscherin und Lügnerin. Sie ge— dachte in der Apotheke über die Schubladen und Büchsen zu gehen und allerlei zu naschen. Da kam ihr nun gerade das Lämmchen in den Weg. Statt also zu ihrem Herrn zu gehen, und zu sagen: „Es ist Jemand da, welcher Thee haben will,“ sagte sie zu dem Lämmchen: „Der Herr Apotheker ist nicht zu Hause, und kommt vor Abend nicht wieder.“ Abs das Lämmchen das hörte, weinte es, und sagte: „Ach! meine arme Mutter.“ Die böse Magd aber nahm ihm das Recept ab, sah hinein und sprach: „Den Thee kannst du auch bei dem Kaufmanne bekommen.“ Das Lämmchen lief hin; aber der Kaufmann hatte keinen solchen Thee; denn der wird nur in der Apotheke verkauft. Da rieth der Kaͤufmann dem Lämmchen, in die nächste Stadt zu gehen, wo auch eine AWolheke war; und das gute Lämmchen, das sich sonst gefürchtet hätte, dachte an seine kranke Mutter und machte sich auf den Weg. So sehr es aber eilte, so dauerte es doch bis gegen Abend, ehe es mit seinein Thee wieder kam. Da war es aber zu spät. Die Mutter war immer kränker geworden, und weil sie sich auch noch um ihr Länmcheu ängstigte, hatte es ihr das Herz gebrochen; und als das Lämmchen in das Haus kam, lag sie schon im Sterben. 84. Vom Jaköbchen. Ein junges Äffchen wollte Alles nachmachen, was die großen Leute thaten. Was es sah, das wollte es haben; und wenn Jemand wohin gehen wollte, so rief es: „Ich auch!“ Anfangs lachte man über das possirliche ÄAfchen und gab ihm den Namen „Jaköbchen;“ aber zuletzt ging es demselben doch schlimm. Das Jaköbchen hatte einmal gesehen, daß ein Mann seinen Hnnd mit einem Stocke schlug, weil der Hund nicht gehorsam gewesen war, und Schläge verdient hatte. Sogleich rief es: „Ich auch! Ich auch!“ ergriff einen Stock, so lang, als es selbst war, und schlug damit auf den ersten Hund, der ihm begegnete, los. Der Hund aber verstand es unrecht, und zausete das Jaköbchen tüchtig, und hätte es hart verwundet, wenn nicht Leute dazugesprungen wären, und hätten ihm geholfen.