Fünftes Schuljahr. 3. Wohin ich gehe und 4. Und alles betet lebendig schaue, Um eine selige Ruh', Ist Abendandacht. Im Strom Und alles mahnt mich in— Spiegelt sich auch der blaue, ständig: Prächtige Himmelsdom. O Menschenkind, bete auch du! 23 Frau Hitt. Von Ebert. 1. Wo schroff die Straße und schwindlig jäh Hernieder leitet zum Inn, Dort saß auf der mächtigen Bergeshöh' Am Weg eine Bettlerin. 2 Ein nacktes Kindlein lag ihr im Arm Und schlummert in süßer Ruh'; Die zärtliche Mutter hüllt' es warm Und wiegt' es und seufzte dazu: „Du freundlicher Knabe, du liebliches Kind, Dich zieh' ich gewiß nicht groß, Bist ja der Sonne, dem Schnee und dem Wind Und allem Elend bloß. Zur Speise hast du ein hartes Brot, Das ein andrer nimmer mag, Und wenn dir jemand ein Äpflein bot, So war es dein bester Tag. b. Und blickt doch, du armer, dein Auge hold, Wie des Junkers Auge so klar, Und ist doch dein Haar so reines Gold, Wie des reichsten Knaben Haar.“ ßz. So klagte sie bitter und weinte sehr, Als Lärmen ans Ohr ihr schlug; Mit Jauchzen trabte die Straße einher Ein glänzender Reiterzug. 7. Voran auf falbem,! schnaubendem Roß Die herrlichste aller Frau'n, ) blaßgelb. 2. 24