108 Do ziag i glei vor ihm mein Huat, Als wann i in d'Kirchn geh. So hab i a vor die hochn Berg Die größti Ehrfurcht gwiß, Wäal 4 hocher Berg und ä alter Mensch Den Himmel am nächsten is. Deßwegn solln alli jungn Leut Die Altn ehrn und lobn, Daß di nur ja nix Schlechts erzähln Den altn Herrn in Himmel oben. D'rum no' Mal gsagt, däs Alter ehrn, Als wia ä Gottes-Haus; Denn von di Kirchn und altn Leut Da geht der Segn aus. Karl von Holtei. Echlesisch.) An a Hebel. Dihch, du seltsamer Man, hatt' ihch im Sinne und Härze, Weil ihch der wullte partu a Briefel wullt ihch der schreiben, Und do wullt ihch der schicken de ganzen schlaeschen“) Getichte; Wullte sprechen zu dir: a Häbel bist du gewaesen Für die Liederle hie! Denn nimmermeh hätt' ihch gesungen In där schlaeschen Weise, hätt's nich alemansche Getichte! — Mit a'm Staeker?) vo Guld hust du mer'sch Härze dergriffen, Hust mer'sch ümgerührt im Leibe, hust mer'sch gebrochen, Hust mer'sch wieder koriert mit deinem Flaschel vull Balsam, Jemersch, o Jemersch, nee, nee, was bist du doch für a Tichter! In däm Büchel vun dir, do findt ma Alles und Jedes, Karl von Holtei: geboren 1798 in Breslau; er machte den Feld— zug 1815 mit und studierte dann in Breslau. 1819 ging er zum Theater ünd führte von jetzt ab ein unstätes Wanderleben als en Theaterdichter, oder Vorleser. Mehrmals war er auch bei Goethe, der ihn sehr schätzte. 1847 - 1870 lebte er meist in Graz, von 1870 bis zu seinem 1880 ersolgten Tode in Breslau. Für uns kommen in Betracht seine „Schlesischen Gedichte“, die zuerst 1830 erschienen und hier in der 21. Auflage 1899 benutzt sind. An a Hebel: S. 3. —h schlesischen. — ) Sto⸗k.