— — nehmen kann — lehrt der Sachsenspiegel!. Den harten Fron— vogt im Tell fragt entrüstet der Gesell? „Habt Ihr denn gar kein Eingeweid, daß Ihr den Greis, der kaum sich selber schleppen kann, zum harten Frondienst treibt?“ Zu ahd. fro gehört auch noch das Zeitwort frönen dienen'. In die Welt der muthischen Vorstellungen unsrer Vorfahren mögen uns schließlich noch zwei Götternamen tragen, die auf den Stamm *fraujan zurückgehen. Die Edda erzählt, wie Stirner, der Sonnenstrahl, für seinen herrn um die mütterliche Erde werben muß. Der Herr' ist Sreur, zu deutsch Fro, eine phallische Gottheit. Seine Schwester, die Herrin', ist die liebreizende Sreuja, die „Hhalsbandfrohe“, die im Glanze ihrer begehrenswerten Schönheit mit einem Katzengespann durch die Lüfte fährt. Der Unecht hat erstochen den edlen Hherrn, der Knecht wär selber ein Ritter gern. Uhland, Die Rache. Berr ist eine Zusammenziehung aus heriro, d. h. wört⸗ lich der hehrere'; die alte Sorm ist die erste Steigerung zu hehr, ahd. her. Indem man das verwandte ags. här, engl. hoar grauhaarig vor Elter' heranzieht, schließt man auf die Grund⸗ bedeutung alt, ehrwürdig', aus der zu einer Zeit, da das Alter noch mehr als heute das alleinige Recht zu befehlen hatte, die Bedeutung unsres Herr' hervorging. Der Altere, hehrere' war der Herr. In dieser Gedankenreihe liegt ganz natürlich auch die Entstehung der Bedeutung vornehm'. In der tragischen Begegnung von Vater und Sohn, von der das hildebrandslied Beier⸗Dobritzsch (Tausend Jahre deutscher Vergangenheit, L. 1911), 2. Schiller, Tell I, 3 1