— 142— sonders seit alter Zeit auf Belagerungsmaschinen, übertragen worden. Neben der ähnlichkeit mancher dieser Dinge mit Tieren oder ihrer Verwendung mit tierischen Tätigkeiten wird auch oft die Neigung einfacher Menschen, Dinge der Umgebung zu be— leben, zu dieser Übertragung beigetragen haben. Der stößige Widder hat dem Belagerungswerkzeug den Namen gegeben, das aus einem schweren Balken bestand, der, an Ketten hängend, gegen die Mauer gestoßen wurde. Der Widder hieß auch ram oder rammeler, wonach das Werkzeug Ramme genannt wurde. Els Werkzeug zum Feststoßen von Pfählen und Steinen wird es noch heute gebraucht. Sogar die Memorierramme zum Einrammen von Bibelversen hat man erfunden. Der Widder⸗ name lebt im Namen des männlichen Kaninchens Rammler fort. Die erwähnte Angriffswaffe wurde auch Sturmbock genannt. In der Bedeutung Gestell' wird das Wort Bock heute sehr häufig gebraucht: Sägebock, Turnbock, Kutscher— bock, Bockleiter. Ein andres Belagerungswerkzeug hieß Sau; wie das Rüsseltier im Schmutze wühlt, sollt sich diese Waffe in die wehrende Mauer einbohren. Der hohe Be— lagerungsturm, der den angreifenden Kriegern Schutz gewähren sollte, wurde Katz e genannt. So hieß auch eine Erhöhung auf dem Walle. Mit der neunschwänzigen Katze, einer Riemen— peitsche, wird niemand gern Bekanntschaft machen, viel lieber mit der Geldkatze, einem Geldbeutel, der ursprünglich aus dem Sell von Katzenbeinen gemacht wurde. Kleinere Belagerungs- türme nannte man Maus. Es wird darin nur ein Wortspiel mit dem vorigen liegen. Uralt und weit verbreitet ist die Be— zeichnung des Daumenballens als Maus; das Grundwort von Muskel, lat. musculus, heißt eigentlich nichts andres als Mäuschen. Huch der Esel hat im Niederdeutschen einem Belagerungswerkzeug den Namen leihen müssen; in holland und England bezeichnet das Wort (holl. ezel, engl. easel) die Staffelei. Affe heißt des Soldaten Tornister, hering der