226 Erzählende Gedichte. Als meine Hunde wutentbrannt An seinen Bauch mit grimm'gen Bissen Sich warfen, daß es heulend stand, Von ungeheurem Schmerz zerrissen. 21. „Und eh' es ihren Bissen sich Entwindet, rasch erheb' ich mich, Erspähe mir des Feindes Blöße Und stoße tief ihm ins Gekröse, Nachbohrend bis ans Heft den Stahl. Schwarzquellend springt des Blutes Strahl, Hin sinkt es und begräbt im Falle Mich mit des Leibes Riesenballe, Daß schnell die Sinne mir vergehn; Und als ich neu gestärkt erwache, Seh' ich die Knappen um mich stehn, Und tot im Blute liegt der Drache.“ 22. Des Beifalls lang gehemmte Lust Befreit jetzt aller Hörer Brust, So wie der Ritter dies gesprochen; Und zehnfach im Gewölb' gebrochen, Wälzt der vermischten Stimmen Schall Sich brausend fort im Widerhall. Laut fordern selbst des Ordens Söhne, Daß man die Heldenstirne kröne, Und dankbar im Triumphgepräng' Will ihn das Volk dem Volke zeigen; Da faltet seine Stirne streng Der Meister und gebietet Schweigen 23. Und spricht: „Den Drachen, der dies Land Verheert, schlugst du mit tapfrer Hand; Ein Gott bist du dem Volke worden, Ein Feind kommst du zurück dem Orden, Und einen schlimmern Wurm gebar Dein Herz, als dieser Drache war. Die Schlange, die das Herz vergiftet, Die Zwietracht und Verderben stiftet, Das ist der widerspenst'ge Geist, Der gegen Zucht sich frech empöret, Der Ordnung heilig Band zerreißt; Denn der ist's, der die Welt zerstöret. 24. „Mut zeiget auch der Mameluck Gehorsam ist des Christen Schmuck; Denn wo der Herr in seiner Größe Gewandelt hat in Knechtesblöße,