Aus verschiedenen Ländern. Und immer eine und eine und mehr, Noch eine von oben drüber her, Kopfüber in langen Reihen hinab, Und springen und wiegen auf und ab, 90 Und hastig vorwärts in hellen Haufen, Als gält' es, um die Weite zu laufen. Die erste liegt nur fingerdick, Die zweite kommt im Augenblick Und deckt sie zu, wischt weg die Welle, 95 Eine ganze Reihe kommt an ihre Stelle, Und oben drüber und längs den Watten*) Nur immer rasch! als flög ein Schatten. Nur zu! Nun galt es, nicht zu säumen, Wir fühlten's um die Stiefel schäumen. 100 Wir liefen auf dem nassen Sand Im Trab, die Büchse in der Hand. Nur immer längs der flachsten Stellen! Nur immer vorwärts wie die Wellen! Die ersten waren längst aus Sicht, 105 Doch immer neue folgten dicht, Wir liefen wie der Schaum und Blasen, Wir liefen wie vorm Hund die Hasen, Und mit den Möwen, die da schrieen, Und mit den Wogen, die schon gehn 110 Bis übern Fuß, bis zu den Knieen, Und nichts als Wasser mehr zu sehn Und Grau und Grün und Dunst und Dampf, Als sähst du über 'nen Weizenkamp, Und immer höher — Well' auf Well, 115 Wie rollende Tonnen kommen sie schnell, Und platschend der Stoß sich am Rücken bricht, Und Schaum und Salz bis ins Gesicht.. Es ist vorbei die Jlut ist da Und keine Hoffnung, der Tod ist nah! 120 Das Wasser spült' uns um den Mund, Wir stell'n die Flinten auf den Grund. Wenn die Wellen über den Kopf uns gehn, So heben wir uns auf die Zehn Und schauten jedesmal umher, 125 Ob noch der andre lebend wär'. — Mein Gott! mein Gott! — Das wird nicht gut. — Das Haar voll Schaum... wo blieb der Hut? .. Und schnappt nach Luft.. und hebt die Hand: Zum Beten? ..... da kommt die letzte gerannt! die von der Flut bespülten Schlick. und Sandbänke an der Nordseelüste. 403