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er jedoch auf Befehl des Grals verbot, je uach seiner Herkunft zu
fragen. Mehrere Jahre verlebten sie in glücklicher Ehe; da vergaß
bie Frau einst ihres Versprechens und that an den Gatten die ver—
botene Fragen Alsbald erschien der Nachen mit dem Schwan, der
ihn einst hergetragen hatte und führte Lohengrin wieder von dannen.
Mit diesem Ausblick in die altdeutsche Schwanensage endet das
Gedicht.
7. Hartmann von Aue.
(t um 1215.)
Der arme Heiurich.
Ein schwäbischer Ritter, Heinrich von der Aue, war seiner
Macht und seines Reichthums wegen weit und breit berühmt. An
Ädel glich er manchem Fürsten; an Gütern stand er keinem Könige
nach; Nan Rittertugenden war er eine Zierde seiner Zeit. Dabei
war er von Angesicht und Gestalt herrlich anzuschauen. Alle Herzen
aren ihm hold. Da ward er plödtzlich, wie einst der fromme Hiob,
pom Aussatz befallen, zu Schmach und Abscheu ganz verstellt von
Schwaͤren und giftigen Wunden. Nun floh und mied ihn Jeder—
mann. Und Helinrich ergrimmte ob seines schmählichen Leidens und
verwünschte Tag und Stunde, da er geboren war. Noch hoffte er
indeß vurch seinen Reichthum Erlösung von seiner Qual und bot
daher den Aerzten große Summen Geldes. Aber kein Arzt ver—
mochte, ihm zu helfen; selbst ein berühmter Arzt zu Salerno in
Italien, wohin er Hülfe suchend gezogen war, hatte keine Arznei für
ihn und erklärte, er könne nur gerettet werden, wenn eine fromme
Jungfrau in ihres Herzens Unschuld freiwillig ihr Herzblut für ihn
dahingabe. Nach diesem Bescheide verzweifelte der Ritter an seiner
Genesung, denn wo fände sich eine Jungfrau, die ihr Leben für einen
Aussaͤtzigen opfern würde! Also wanderte der arme Heinrich traurig
wieder in seine Heimat nach Schwaben, verschenkte alle seine Güter
und behielt sich nur einen Meierhof vor, auf dem er seine kranken
Tage beenden wollte. Da jammerte des Elenden das zwölffährige
Tochterlein des Meiers, und es pflegte sein treulich und kindlich,
gleich als sei der Herr nicht unrein und ein Greuel vor der Welt.
Nach einiger Zeit erfuhr das Mägdlein auch, wodurch der Kranke
geheilt werden könne, und alsbald ging es ihm durchs Herz, den
Herrn zu heilen. In nächtlicher Stille hing das Mädchen unter
Thraͤnen diesem Gedanken nach, und brach der Tag an, so kam er
auch da nicht aus seinem Herzen. Seine Thränen hörten erst auf
zu fließen, als es völlig entschlossen war, sein junges Leben zu
pfern und sich durch nichts von dem Vorsatze abbringen zu lassen