W. Müller. 5. Die Noachtigall ist heiser fast, 6. Da schlug ich mit dem leeren Zweig Solang' hat sie gesungen, An deine Fensterscheiben: Und weil du sie gehört nicht hast, Heraus, heraus in des Frühlings Reich! Ist sie vom Baum gesprungen. Er wird nicht lange mehr bleiben.“ Wohin? Wo will er denn hin, der Mühlbursche? — Vergleiche: „Wanderlied“ von W. Müller! Immer dem Rauschen des Wassers nach. Das Rauschen des Baches hat's ihm angetan. Ist das noch Rauschen? Sind es nicht die Nixen, die singen und tanzen in stiller Nacht? Wird er widerstehen können? Wie lieblich ihr Singen im Rauschen der Wasser! Vergleiche: „Die Lorelei“ von Heine! Die Wanderlust ist doch mächtiger in ihm als des Herzens stilleres Sehnen. Drum muß er wieder weiter, muß von Mühle zu Mühle, immer dem klaren, rauschenden Bache nach. 1. Ich hört' ein Bächlein rauschen Wohl aus dem Felsenquell, Hinab zum Tale rauschen 50 frisch und wunderhell. 2. Ich weiß nicht, wie mir wurde, Nicht, wer den Rat mir gab, Ich mußte gleich hinunter Mit meinem Wanderstab. 3. Hinunter und immer weiter Und immer dem Bache nach, Und immer frischer rauschte Und immer beller der Bach. 5. Was sag' ich denn vom Rauschen? Das kann kein Rauschen sein: Es singen wohl die Nixen Dort unten ihre Reib'n. 6. Caß singen, Gesell, laß rauschen. Und wandre fröhlich nach! Es gehn ja Mühlenräder In jedem klaren Bach. Wanderlied. Das Lied erinnert an die Zeit, da die Mühlburschen so gern noch wan— derten, viel lieber, als daß sie in der Mühle blieben; überall aber auch, wohin der ‚„Feierbursche“ kam, da war er wohl aufgehoben: ein frischer Trunk und ein Imbiß standen ihm in jeder Mühle bereit. —A0 ja an. Es hat nicht Ruh' bei Tag und Nacht, und da muß er mit. muß dem Wasser nach — muß feiern und — wandern. 3. Und haben die Räder denn Ruhe, die Mühlräder? 4. Und die Steine, die Mühlsteine. was laufen die nicht erst den zanzen Tag! 5. Und wenn alles wandert, alles läuft — wie könnte der Müblbursch allein still sitzen in der Mühle! 1. Das Wandern ist des Müllers Lust, Das Wandern! Das muß ein schlechter Müller sein, Dem niemals fiel das Wandern ein, Das Wandern!