J. 2. Uhland. Braunschweig, der Preußens Heer wider Frankreich führte, mußte einen ärm— lichen und erbärmlichen Rückzug antreten vor diesem Riesen: kämpfte er doch im Besitze seines Kleinods — der Freiheit, und für dieses Kleinod. Nun gilt der Riese als unüberwindlich und fühlt sich als unüberwindlich, bis Rolands— mut, Rolandsunerschrockenheit in den Besitz des „Kleinods“ gelangt: ein Frei— jerr vom Stein bereitet die Befreiung Deutschlands vor, nicht zum wenigsten dadurch, daß er in seinem Freimute, seiner Unerschrockenheit — seinem Rolands— sinne — beim Könige von Preußen es durchsetzt, daß die Leibeigenschaft der Bauern in Preußen aufgehoben wird. Das Volk wird frei und fühlt in seiner Freiheit sich stark, dem Feinde Trotz zu bieten und sein „bestes Kleinod“ mit seinem Herzblute zu erkaufen und zu bewahren. Das ist die Zeit, da ein Körner singt: „Frisch auf, mein Volk, die Flammenzeichen rauchen?“ — und ein Ernst Moritz Arndt: „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte,“ das die Zeit, da „jung Roland“ den Riesen niedergeworfen. Der Vater hatte seine Zeit — von Friedrichs des Großen Tode bis zur franzö— ischen Revolution — verschlafen und Sieg und Ehre verloren. König Karls Meerfahrt. Das Gedicht erinnert an das Rolandslied. In der Biographie Karls des Großen, verfaßt von Einhard, auch Eginhard genannt, ist Roland —R der Bretagne und findet seinen Tod in einem Engpasse der Pyrenäen. Im Rolandsliede — französischen Ursprunges, vom Pfaffen Konrad ins Deutsche übertragen — zieht Karl der Große auf Mahnung eines Engels mit seinen zwölf Fürsten nach Spanien, um das Christentum dort zur Herrschaft zu bringen. Auch Roland begleitet den König Karl auf diesem Zuge. Karl hat bald Spanien unterworfen bis Saraguz, Saragossa, und der König von Sara— gossa, auf Verrat sinnend, heuchelt Unterwerfung. Der schlimme Ganelon gibt ihm den Rat, Karl in gutem Glauben ziehen zu lassen und dann Roland und sein Heer zu erschlagen. Nach harten Kämpfen findet Roland im Tale Ronceval seinen Tod. Karl will ihm Hilfe bringen; doch es ist zu spät. Seine Trauer ist groß; er setzt sich auf einen Stein und weint blutige Tränen. Dann nimmt er Saragossa ein, zieht wieder heim nach Aachen und hält über Hanelon schrecklich Gericht. 1. „Zum heiligen Lande steuert er“ — Spanien soll ein heilig Land hm werden. 4. Es ist mir um mich selbst nicht so, wie um die „Alteklääre“ — mein zutes Schwert, von „alta, clara“ — hoch, rein. 13. „Gottfried lobesan“ — der lobesame, lobenswerte Gottfried. Ver— gzleiche „Schwäbische Kunde“ von Uhland: „Als Kaiser Rotbart lobesam“ —. . Der König Karl fuhr über Meer 2. Da sprach der kühne Held Roland: Mit seinen zwölf Genossen; „Ich kann wohl fechten und schirmen; Zum heil'gen Cande steuert' er Doch hält mir diese Runst nicht stand Und ward vom Sturm verstoßen. Vor Wellen und vor Stürmen“