Lied und Liederartiges; Lebensernst. An die Laute. Du singst, o Nachtigall! allein Bei schauervoller Nacht: Dein Lied ertönt im dunkeln Hain, Wo nur die Schwermuth wacht. Dein Lied erfrischt des Wandrers Herz, Der tief im Wald verirrt, Von mancher Furcht, von manchem Schmerz Bestürmt und trostlos wird. Er hört den kläglich süßen Ton Mit ehrfurchtvoller Lust: Die Hoffnung, die schon fast entflohn, Erwacht in seiner Brust. Nun geht er durch die dunkle Bahn Mit sichern Schritten hin, Sein Schutzgeist gehet still voran; Der Nächte Schrecken fliehn. Wenn auf des Lebens dunkelm Pfad Die Seele trostlos irrt, Und ohne Schutz und ohne Rath Der Schwermuth Beute wird: O sanfte Laute! töne du Bei stiller Mitternacht Mir Hoffnung, Trost und Ruhe zu, Die Hirten glücklich macht.