Vaterlandsgesang. (Cronegk) Noch herrschet beim verblend'ten Volle Die Frechheit, die sich sicher glaubt; Und die verderbenschwang're Wolke Schwebt drohend über ihrem Haupt. Erzittert, trotzige Verbrecher! Schon ist der Tag, der Bosheit Rächer, Schon ist der Tag der Strafe nah! Schnell übereilt euch das Verderben: Nicht mehr zur Reue, nein! zum Sterben, Zum Sterben ist die Zeit itzt da. So schnell wird auch der Tag erscheinen, Den itzt die sichre Welt vergißt: An dem die Frommen nicht mehr weinen, Nach dem kein Krieg, kein Tod mehr ist. Schnell werden die Posaunen schallen, Und Schrecken wird die Welt befallen. Sie war. — Ein Wink hat sie zerstört. Vom Staube bilden sich die Glieder; Sie fühlen ihre Seele wieder, Theils mit Entsetzen, theils verklärt. Ein neues, schönres Weltgebäude Wird aus des alten Schutt entstehn. Kommt, Tugendhafte, zu der Freude, Die noch kein sterblich Aug' gesehn. Ich seh' auf neu erschaffnen Höhen Unsterbliche Gestalten gehen. Serena! dich erblick' ich da. — Erzittert! trotzige Verbrecher, Erschreckt! — der Tag, der Bodheit Rächer, Erschreckt! — der Tag des Herrn ist nah. Cronegk.