44. Der Fischer. J. W. v. Goethe. Gedichte I. S. 106.) 1. Das Wasser rausch!, das Wasser 3. Labt sich die liebe Sonne nicht schwoll, Der Mond sich nicht im Meer? Ein Fischer saß daran, Kehrt wellenatmend ihr Gesicht Sah nach dem Angel ruhevoll, Nicht doppelt schöner her? Kühl bis ans Herz hinan. Lockt dich der tiefe Himmel nicht, Und wie er sitzt, und wie er lauscht, Das feuchtverklärte Blau, Teilt sich die Flut empor; Lockt dich dein eigen Angesicht Aus dem bewegten Wasser rauscht Nicht her in ew'gen Tau?“ Ein feuchtes Weib hervor. 4. Das Wasser rauscht, das Wasser 2. Sie sang zu ihm, sie sprach zu ihm: schwoll, „Was lockst du meine Brut Netzt' ihm den nackten Fuß; Mit Menschenwitz und Menschenlist Sein Herz wuchs ihm so sehnsuchtsvoll Hinauf in Todesglut? Wie bei der Liebsten Gruß. Ach, wüßtest du, wie's Fischlein ist Sie sprach zu ihm, sie sang zu ihm, So wohlig auf dem Grund, Da war's um ihn geschehn; Du stiegst herunter, wie du bist, Halb zog sie ihn, halb sank er hin — Und wuͤrdest erst gesund. Und ward nicht mehr gesehn. 45. Hochzeitlied. J. W. v. Goethe. Gedichte L. S. 112) 1. Wir singen und sagen vom Grafen Und weil wir dich weit in der Ferne so gern, geglaubt, Der hier in dem Schlosse gehauset, So dachten wir eben zu en Da, wo ihr den Enkel des seligen Herrn. Und wenn du vergönnest, und wenn dir Den heute vermählten, beschmauset. nicht graut, Nun hatte sich jener im heiligen Krieg So schmausen die gwerge behaglich und laut, Zu Ehren gestrikten durch mannigen Sieg, Zu Ehren der reichen, der niedlichen Braut.“ Und als er zu Hause vom Rösselein stieg, Der Graf im Behagen des Traumes: Da fand er sein Schlösselein oben; „Bedienet euch immer des Raumes!“ Doch Diener und Habe toben. er b. Da kommen drei Reiter, sie reiten 2. „Da bist du nun, Gräflein, da bist hervor, du zu Haus, Die unter dem Bette gehalten; Das Heimische findest du schůmmer! Dann folget ein singendes klingendes Chor Zum Fenster, da ziehen die Winde hinaus, Poffiericher, einer Geflalten, Sie kommen durch alle die Zimmer. Und Wagen auf Wagen mit allem Gerüt, Vas wãre zu tun in der herbstlichen Racht? ¶ Daß einem so Horen als Sehen vergeht So hab' ich doch manche uner Wie's nur in den Schlössern der Könige vollbracht, steht; Der Morgen hat alles wohl hesser gemacht. Zuletzt auf vergoldetem Wagen Drum rasch bei der mondlichen Helle Die Braut und die Gäste getragen. Ins Bett, in das Stroh, ins Gestelle!“ 3. Und als er im willigen Schlummer 6. So rennet nun ade vollem e le Und kürt sich im Saale ein Pluhchen; Bewegt es sich unter dem Betle! sich im Saale ein 5 ätchen; „Die Ratte, die raschle, solange sie mag! Zum Drehen und an listiuen Ja, wenn sie ein Bröselein hätte!“ 3 i Doch siehe! da stehet ein winziger Wicht, uen g senn a n inget Ein Zwerglein, so zierlich mit Ampelenlicht, p geig d kurrt 8 Wil Merlergebürven scher Da ringelt's und schleift es und rauschet d wirrt, Zum Fuß des ermüdeten Grafen, 8 snn * Den shinst er nic md er doh shlafen. Da pisperns und tuistern· n sitrrre 4. „Wir haben uns Feste hier oben erlaubt, Das Gräflein, es blicket hinüber, Seitdem du die Zimmer verlassen, Es dünkt ihn, als läg' er im Fieber. 28