—Z— Das Glück es will nicht währen, das Leid bleibt nicht bestehn, das ist: wie Tage kehren und wie die Vächte gehn. Nur das hast du genossen, erstritten das allein, was in die Seel geschlossen du dir zu tiefst hinein. Das einzig ist das Wahre was du in dir erfährst, dem du, trotz Flucht der Jahre, in Treuen dich bewährst. Ob sie umdunkeln Schmerzen, ob Freude sie erhellt, du trägst in deinem Herzen dann eine Friedenswelt. Wie Jahre gehn und kommen, des haben sie nicht Macht, davon wird nichts genommen, dazu dir nichts gebracht! Nach fünfundzwanzig Jahren. Als sollte jeder Atem Friede trinken, so ernst und schweigend ruht es in den Lüften; es scheint der Mond, die Gräberkreuze blinken, des Heilands Bildnis strahlt ob allen Grüften. Da regt es an der Kirchhofmauer sich, da kleitert es hinan und gleitet nieder, da steht ein Männlein alt und kümmerlich und stützt aufs nächste Kreuz die müden Glieder. Cudwig Anzengruber. 291 19*