— 113 — 140. Der Aufruhr. Vo rohe Kräfte sinnlos walten, Da werden Weiber zu Hyhänen da kann sich kein Gebild gestalten; und treiben mit Entfetzen Scherz; wenn sich die Völker selbst befrein, noch zuckend, mit des Panthers Zähnen da kann die Wohlfahrt nicht gedeihn. zerreißen sie des Feindes Herz. sich; Nichts Heiliges ist mehr, es ösen Weh, wenn dieh m choß sich alle Bande frommer Scheu; der Feuerzunder still gehauft der Gute räumt den Platz dem Bösen, das Volk, zerreißend seine Kette, Und alle Laster walten frei. ur Eenhulfe schreclch greft! Gefährlich ist's den Leu zu wecken Da zerret an der Glocke Straͤngen derderblich ist des Agers Zahn; der Aufruhr, daß sie henlend shaln edoch der schrecklichste der Schrecken und, nur geweihl zu dredenalläugen, das ist der Mensch in seinem Wahn. die Losung ansimmt zur Gewan! Weh denen, die dem Ewigblinden ih D des Lichtes Himmelsfackel leihn! Freiheit und Gleichheit hört Sie sahl hmn nihe ie tann u man schallen· zünden der ruh ge Bürger greift zur Wehr. und äschert Städt und Dnder ein Die Straßen füllen sich, die Hallen, or u und Würgerbanden ziehn umher. Atiebric e iler 141. Gruit van Steen. Das Handelshaus Gruit van Steen war im Beginne des siebzehnten Jahrhunderts eines der angesehensten, reichsten und festbegründessten in Hamburg. Das Oberhaupt des Hauses war damals Hermann Gruit, der nach dem Tode des ehrwürdigen Vaters mil der Handlung und dem Hause auch den alten Jausen als Erbstück mit überkommen hatte, einen goldtreuen Diener des Hauses, mit Leib und Seele wie sonst dem alten nun dem jungen Herrn zugethan, welchen er schon als Kind auf den Knieen geschaukelt hatte. Wenige verstanden das Handelswesen damaliger Zeit bis in seine äußersten Verzweigungen so von grund aus wie der alle Jansen; daher galt auch sein Worm in der Schreibstube wie das des Herrn selbst Der dreißigjährige Krieg verheerte schon seit zwanzig Jahren unser armes Vaterland durch Raub, Moͤrd und Brand von einem Ende zum andern; Städte und Dörfer waren zu hunderten verheert und verlassen von den Bewohnern, die mit dem Vieh in die Wälder geflohen waren, um sich vor den räuberischen, blutigen Händen der gottlosen Kriegsleute zu retten. Unter diesen Umständen und namentlich auch bei der Un sicherheit der Straßen in allen Ländern war es kein Wunder, daß der Handel stockte, und vorzüglich der Vertrieb ins Innere von Deutschland lähmt war. Das fühlte man auch im Kontor des Hermann Grun, da 5 seit längerer Zeit viel seltener und weniger bepackt die Saumrosse und Frachtwagen vor dem Hause hielten; und drinnen war's oft Wochen lang so slill wie in einer Kirche, während es sonst manchen Tag in und vor dem Hause fast so lebhaft herging als auf dem Maͤrkle. Da geschah es eines Morgens, daß nachdem der alte Jansen im Kontor lange den Kopf geschuttelt und dann noch länger gedankenvoll von Deutsches Lesebuch. Hauptstufe. 7. Aufl.