— 102 — Aengstlich ging er his zur zwölften Stunde, Wo er an dem Fuß des nächsten Berges Noch ein kleines schwaches Licht erblickte Furcht und Freude schlug in seinem Herzen, Und er faßte Mut und nahte leise. „Wer ist draußen?“ brach mit Schreckenstone Eine Stimme tief her aus der Höhle, Und ein Mann trat aus der kleinen Wohnung „„Freund, im Walde hab ich mich verirret,““ Sprach der Europäer furchtsam schmeichelnd; „„Gönnet mir, die Nacht hier zuzubringen, UÜUnd zeigt nach der Stadt, ich werd' euch danken Morgen früh mir die gewissen Wege!““ Kommt herein!“ versetzt der Unbekannte, Waͤrmt euch! Noch ist Feuer in der Hütte.“ Und er führt ihn auf das Binsenlager, Schreitet finster trotzig in den Winkel Holt den Rest von seinem Abendmahle, Hummer, Lachs und frischen Bärenschinken. Um den späten Fremdling zu bewirten. Mit dem Hunger eines Waldmanns speiste Festlich, wie bei einem Klosterschmause, Neben seinem Wirt der Eurxopäer. Fest und ernsthaft schaute der Hurone Seinem Gaste spähend auf die Stirne, Der mit tlefem Schnitt den Schinken trennte Und mit Wollust trank vom Honigtranke, Den in einer großen Muschelschale Er ihm freundlich zu dem Mahle reichte. Eine Bärenhaut auf weichem Moose War des Pflanzers gute Lagerstätte, Und er schlief bis in die hohe Sonne. Wie der wilden Zone wildster Krieger, Schrecklich stand mit Bogen, Pfeil und Köcher Der Hurone jetzt vor seinem Gaste, Und erweckt ihn, und der Europäer Griff bestürzt nach seinem Jagdgewehre; Und der Wilde gäb ihm eine Schale, Angefüllt mit süßem Morgentranke Als er lächelnd seinen Gast gelabet, Bracht' er ihn durch manche lange Windung, Ueber Stock und Stein, durch Thal und Baͤche, Durch das Dickicht auf die rechte Straße.