4,1073) -1 MNG
Lesehu..
für
V ol k s s < u l e n.
Bearbeitet
guats Q no..
Dr. J. Bumüller und Dr. J. Schuster.
Erste Abtheilung.
Erstes Schuljahr.
Vierundssiebenzigste Auflage.
Mit vielen Abbildungen.
Freiburg im Breisgau.
Herder'’sche Verlagshandlung.
Zweigniederlassungen in L Miinehen u. St. Louis, Mo.
NN n
Gsurg-Eckart-Institut
für intsrnationats
Schulbuchkorschung
Braunschweig
Jesus, Vorbild der Iugend.
3
Vorübungen zum Schreiben.
Gerade (senlrechte und wagrechte) Striche.
abwärts : FF aufwärts : c
rechts : fr linls :
Verbindung derselben.
Zum Albzeichnen.
F)
©
H
Schiefe Striche.
teats ! f F tccts ef
aufwärts : abwärts :
links links
aufwärts : (ff abwärts : '
Verbindung.
Zum Adkzeichnen.
&
a
h.:
Gebogene Striche.
r
Zum Abdbzeichnen.
Y
)
J
(
Zum Altbzeichnen.
t .
10
Vorbereitung zum Buchstabenschreiben.
11
Schreiben der Buchstabenformen
ohne Angabe ihrer Laute.
t
t 4.4 7-
241.4 k
d t I & ( H
..
[i
Schreiben und Lesen der Currentschrift.
Verbindung der Helllaute und der Mundnqsenlaute
zu Silben mit An- und Auslaut.
n e 22272. 4177
..
Lesen der Druckschrift.
Verbindung der Helllaute und der Mundnasenlaute
zu Silben mit An- und Auslaut.
a a e i o ö u ü.
fFisch. vogel.
af äf ef if of öf uf uf.
va va ve vi vo vò vu vü.
fa je fo fu fa fi fö fü.
vàâ vi vö vü va ve vo yu.
|
if uf va ve äf üf vo vò f
ov uv fa öf af ve vi fi vù er
fa fi fü av öv uf. af-fe, e-va
..Ê
;
..
..
| Z
w sch
wolf. schaf.
wa wä we wi wo wö wu
wü. asch äsch esch isch och
ösch usch üsch. wa ässch we
isch wo ösch wu üsch.
af vi we schu wä fü vo ösch
wi asch wo fä öv schü wa wu
if ve wu asch vo fo üsch of wi
fa vi uf fe vi vo vö schu üf.
a-sche, e-sche, wasche, wä-sche.
scha-fe, fi-sche
1.6
c g
foldaten. haus.
sa sà se si so sö su sü. as äs
es is os ös us üs. sa äs se is
so ös su üs. as sä es si os sö
us su. sü us sö os si es sä as.
scha wu se vi ös so scho äs
fü sche as si uv wi vo fo
we af wa schu fe vi so üs
schä of äf se scha ös wu öf
wi sü vo vù äs schi wo sa
es schu se is of scha we wi
äf và schi so es wo se af.
. ZA A] 4-
T ZE & ZZ
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A8
r e s
.
r 1
reh. löwe.
rü ru rö ro ri re rä ra. lü lu lö
lo li le lä la.
| X
ur al or öl re ru äsch so or vi
es we vu öf vi wo se re lö ef as
ro rö sä üs ef wi schü es fa vi
wo schu se ru la ef uv ew we
asch os or öl ve ra lo el il as
ir wö ir.
| | |
ro-se, ru-fe, al-le, el-le, scha-le,
schü-le, le-se, le-vi, wä-re, lö-we.
1 )
. Nn
ch h j
storeh. Hund. gjiaäger.
üch uch öch och ich ech äch ach.
hü hu hö ho hi he hä ha.
ich ja ha ach je he äch ju ha je.
| |
ra al se es wi isch fo or hä ov
af <Öö uv we ja ha je su ösch wi
ach je wo vi la re es os ir sa se us.
| |
hö-he, se-he, we-he, schu-he, re-he,
ru-he, wa-che, wo-che, ssa-che,
su-che, ra-che, la-che, ho-fe, hö- fe,
hu-fe, ha-sche, ha-se, ho-se, hö-re.
21
t
Verbindung der bisher gelernten Laute zu Silben
mit JInlaut.
. "T72ZZ
Verbindung der bisher gelernten Laute zu Silben
mit Inlaut.
fisch für fach
vor wach wer
schul sach such
ruf rasch rach loch lach löw hoch
hör husch joch chor was vor schaf.
schif-fe, fer-se, fur-che, fal-le,
wöl-fe, wach-se, wer-fe, wel-che,
schär-fe, schil-fe, schaf- fe, for-sche,
har-fe, hil-fe, lar-ve, ler-che,
hül-sc, hor-che, füch- se, waf-fe,
hal-se, sal-ve, sol-che, wol-le,
wich-se, wil-le, hir-se, fül-le.
hel-fe, hir-sche, wal-le, fel-le.
923
Verbindung der Hell- und der Mundlaute zu
Silben mit An- Aus- und Jnlaut.
I 4
Verbindung der Hell- und der Mundlaute zu Silben
mit An-, Aus- und Inlaut.
b p d t g F
bube. Degen. gewehr.
pistole. trommel. Fanone.
ab ob öd da du bub bad bok
pak dik tag tod gut guk kek tob
rad schik weg lob jud wag rap
rab sak schad.
ra- be, re- be,
rü- be, la- de,
wa-ge, wo-ge,
schi-ke, lo- ke,
far - be, fal- te,
wol-ke, kir-che,
scha-be, bu-be, sal-be, scher-be,
scha - de, be-te, rip-pe, sup -pe.
Pesebuch. I.
25
|
Die .. enlaute.
EEE . ZZZ
] ZZZ Ä F 22-
Z ; ZZZ ...
EG ER
26
Die Nasenlaute.
u y na
meer. meger. schlang.
am im um an in ung man nun
eng hin mich bang schon nur.
|
pal-me, hen-ne, kan-ne, tan-ne,
rin-ne, fun-ke, sün-de, bin-se,
na-se, nar-be, mil-be, nelke.
| X
x qu z
max qual quer saz nez her schüz
hiz puz schaz tar wiz zu zum zur
zech zissch bur zuk quak schuz kaz.
| X
he-re, ta-xe, hi-ze, ka-ze, schü-ze,
wan-ze, schan-ze, tan-ze, lan-ze,
mün-ze, war-ze, ze-che, zor-ne.
r
Doppelte Helllaute.
L f [;
r 2 2]7) M/ 24/
- r
q
Doppelte Helllaute.
au äu eu ai ei
eis aug euch
eil bau heu
schau mai
' bei sei laub
weib haut läus paul kein gaul nein
dein baum heut haus.
leib haut dein beil paul keim gaul nein
säul hauch baum heut maus teich weich
lauf pein haus reich fein schaum mein
rauch bauch tausch raum rausch weit
faul wein sein rein schein seil reif lauf.
eu-le, schau-me,
lau-ne, räu-me,
laire, tau-ssche,
mäu-se, rei-che,
lau-fe, hau-che,
leizche, lau-be,
hau-be, hei-de, lai-be, llei-be,
au-ge, ei-che, ssscchei-ne, lei-me,
rau-pe, sei-de, gei-ge, wai-se.
29
)
g
+.§
Zwei Leiselaute am Ende.
t /
-. —
i
Zwei Leiselaute am Ende.
arch erd ort ulm
saft mord warm
wald licht kelch
hand kopf hirsch
magd vers volk
mark jalb kern sarg hanf korb singt
hängt düngt.
oft als ist art alt amt feld luft gast
bord list bart wort kalt schopf jagd
halb burg berg türk schurk dorf halm
schelm most nacht milch nest mensch
lärm fort werk karg zank pelz herz dank.
YP 2
raucht haust kauft
schäumt fault scheint
leicht beicht haucht
feilt läuft weicht
weint heult reimt
saugt maust rauscht keimt lauscht heilt
faust reicht tauscht reibt häuft tauft.
31
|
. gr
't
Zwei Leiselaute am Anfange.
fr
- L. :
3 ?
Zwei Leiselaute am Anfange.
"ferd blei frei frosch
hwer blut glas brot
frug druk gnad spek
schwein schleim kleid
sporn pfau stern krebs
grund schrift zwerg prinz freund.
schwer frisch fluch frak drach stich gras
spuk pfad schlauch fleisch pfeil greis
schmaus freud speis zweig kreis staub
braut stund schmerz schmalz pfund frucht
glanz kranz quarz storch flachs schreibt
bleibt braust schmaust glaubt.
Drei- und mehrfache Leiselaute.
obst erbt angst einst markt wurst
durst lebst läufst kaufst reibst wirkt.
spruch strom straf pflug sprich sprung
strang strik strömt straft springt strumpf
dampft schwärmsst hüpfst wärmst hilfst
schimpfst selbst stirbst.
33
|
%
trs
34
Die Wörter werden gedehnt.
aa ee oo
aal, aas, see, thee, loos,
moos, baar, moor, maas,
aar, heer, klee, sschaar,
seel, boot, saal, haar, saat, beet, theer,
waar, scheer, leer, paar, schnee.
ie ieh
nie, wie, vieh, die, lieb, bier, flieh, sie,
sieh, stier, flieh, zieh, dieb, thier, sie,
sei, leid, lied, lies, leis, lieb, leib, beil,
nie, ein, wein, wien, ziel, vier, sieg,
lieh, zieh, schieb.
ah äh eh ih oh öh uh üh
bahn, zäh, mehl, ihm, sohn, höh, reh,
ruhm, kühn, zähn, jahr, mohn, zahn,
hahn, rohr, wahn, huhn, ohr, kahl,
kühl, hohl, wohl, ihn, mehr, ruhr,
lohn, rahm, uhr, wahl, kahn, wahr,
lahm, mohr, naht, ehr, ihr, weht, floh,
stahl, pfahl, kahn, wahn, kohl, stuhl.
Die Wörter werden kurz gesprochen.
f} - # rr 1 pp tt mm
nn > tz
aff, schuß, dürr, voll,
rapp, fett, kamm, dünn,
rock, schütz, schlamm,
roß, schiff, null, bett,
damm, zoll, schluß, tritt,
knapp, ruß, narr, brett, fell, net, eck,
speck, tritt, kinn, biß, blitz, blick, zinn,
kuß, griff, pfiff, schnitt, schloß, knall.
Die Wörter werden theils kurz, theils lang
gesprochen.
lamm, lahm, kamm,
kam, schief, schi,
saat, satt, j|:haf,
schaff, kühn, kinn,
kahn, kann, sohn, sonn, wahl, wall,
stahl, stall, heer, herr, wohl, woll.
ZE
3ß
Die großen Buchstaben.
"7
Die großen Buchstaben.
S s. See Sand Salz Seel Speck
Spreu Saat Sinn Seil Sack Sohn.
St st. Strauch Stein Stall Stund
Stück Sturm Stuhl Stamm Steg.
Sch sc. Schiff Schilf Schild Schaar
Schaf Schutz Schwert Schuh Schein.
N n. Netz Noth Nuß Neid Nacht
Nest Narr Naht Nord Null.
M m. Mohr Mond Muth Markt
Mensch Maul Mark Most Milch Mai.
W v. Volk Vieh Vers Vogt Veit.
W w. . Wald Wind Wolf Wurm
Wein Werk Werg Wall Weg Wuth.
Wiederholung.
Schlang Nest Vogel
Seil Schelm Most
Welt Mund Satt
Nacht Netz Schaum
Schwamm Stroh
Seel Mark Wand
Specht Vers.
Z..
Lü
t
s: t
. e .
§ ut
. ?F7;:
C CH c<. Christ Chor.
W 1. Laub Lamm List Lob Leim Last
Land Leib Lied Laut Lust Licht Luft.
W b. Baum Berg Bier Bart Bein
Brand Buch Bett Bach Band Beil.
H h. Haus Hof Herz Hut Heer
Herr Hahn Haut Haar Hals Heu.
O o. Obst Ochs Ort Ohr Ohm Oft.
NC a. Ast Art Aar Aal Aas Arm
Amt Aug Alp Abt Ast Angst.
G g. Elas Gans Gift Gunst Garn
Gold Glied Geist Gruß Guß Gast.
Q q. Quell Qualm Quirl Qual.
Viederholung.
.. . HBaum Aft Laub Obst
Blut Stab Schatz Qual
Löw Bart Alp Hand
Nacht Sand Wild Vers
Wurm Haar Aal Brust
. Arm Huhn Mehl Chor
Vogt Garn Luft Most Hemd Blei
Bauch Salz Stein Grab Art Bär
Nacht Ohr.
3§
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EÜ 41;
41
Eb t. Thurm Thal Tag Tod That
Tisch Tuch Thür Thor Theil Thau.
J j. Jagd Jahr Joch Jud.
u u. Uhr Uhu Ulm.
M r. Reh Rand Rad Raub Rauch
Rausch Ruhm Rind Ring Ruf Reis.
D d. Dachs Dorn Dom Durst Dieb
Dach Dorn Dorf Duft Dunst Darm.
E e. Eich Ei Eul Erz Eis Eil End
Ehr Erd Eck.
Wiederholung.
Rhein
Dampf
Schiff Brück
Berg Haus
Rauch Land
BaumStadt
Ast Strich Span Grab Mond Schein
Sand Dorf Erz Thau Vers Wein Ohr
Tuch Neid Maus Hut Gang Eis Holz
Schmalz Salz Malz Milch Volk Gold
Stadt Spott Stern Berg Thron Drach
Traum Draht Schloß Wichs.
s
t. E:.505.00.7.:25x
s
4.2
P p. Post Pferd Pfand Pfau Pfad
Pein Paar Pfahl Pult Pest Paul.
F f. Fluß Frosch Fisch Fall Fuß Fleisch
Franz Fach Fels Flachs Frost Faust.
K k. Kind Krug Kamm Kreis Kuh
Kinn Kunst Korn Kalb Kranz Kuß.
X x. Y y. Z z. Zweig Zorn Zug
[ Zahl Zwirn Zoll.
LE H 1: Ne Oe Ue. Aehre Oehr
Wiederholung.
Vost
Prerd
Fahrt
Zaum
Staub
Uhr Neid
Maus Hut Gans End Holz Schmied
Salz Malz Milch Volk Gold Kind
Stadt Fleisch Zorn Spott Stern Thron
Berg Oel Ohr Kunst Traum Bild
Fisch Herz Kleid Pech Qual Tag Wein
Zank Aal Dach Erz Gott Jahr Lied
Nest Ort Pfeil.
].;j
44
Leseübung in einsilbigen Wörtern.
Von Gott.
Gott schuf die Welt; er sprach ein Wort,
und sie war da.
Was auf der Welt nur ist, das kommt von
Gott. Die Sonn, und auch der Mond, sie sind
von Gott. Gott macht den Tag, Gott macht
die Nacht. Die Luft und Feld und Wald und
Berg und Thal, sie sind von Gott. Der Bach,
der Fluß, das Meer, sie sind von Gott. Es ist
kein Baum, kein Strauch, kein Gras, kein Thier
im Feld und Wald, das nicht von Gott da ist.
Die Welt, so groß, so weit und schön sie
ist, sein Werk ist sie.
. 5
Gott, der das Aug uns gab, sieht auch;
Gott, der das Ohr uns gab, hört auch.
Gott sieht uns in das Herz, und hört das
Wort, das man auch still ins Ohr sich spricht.
Was man nur denkt, das weiß auch Gott.
Gott zählt den Thau im Gras, den Sand
am Bach, das Laub im Wald.
Es fällt kein Blatt vom Baum, das er
nicht kennt.
Es fällt kein Haar vom Haupt, das er
nicht weiß.
Gott kann, was er nur will, er ist der
Herr der Welt.
Gott spricht ein Wort, die Nacht hört auf;
es kommt der Tag.
Gott kann, was er nur wauill.
Er spricht ein Wort, es schmilzt das Cis,
es grünt das Feld, es blüht der Baum, es
reift das Korn und das Ost.
Gott kann, was er nur uaill.
Gott winkt, und es kommt der Herbst, das
Laub fällt ab, und es deckt Schnee das Land,
der Bach wird Eis.
Gott kann, was er nur will.
Es lebt der Mensch, weil Gott es will; es
stirbt der Mensch, wann Gott es will.
. “schi von Gott, und nicht mehr ist
ie Welt.
i;
Was gut ist, kommt von Gott.
Gott reicht uns Speis und Trank, und
was uns nährt und stärkt.
Gott gibt uns Brot und Wein und Obst,
und zeigt voll Huld sich uns.
Auch für das Thier sorgt Gott; er denkt
an den Wurm und gibt ihm das, was er
braucht. ]
Doch nichts ist Gott so lieb, als lieb der
Mensch ihm ist.
Ein Kind, das fromm ist, liebt er, wie wir
den Stern im Aug.
Gott ist ganz gut. Nichts ist in ihm, das
bös ist. Gott liebt, was gut ist, und was
recht ist.
Er haßt, was bös ist, er haßt die Sünd,
und straft das Kind, wenn es bös ist.
Das Kind, das Gott folgt, grünt und blüht,
und trägt auch Frucht, so wie der Baum am
Bach.
Das Kind, das bös ist, gleicht der Spreu
im Wind.
V
47
Denk oft an Gott, bet gern zu ihm, er
hört dich an voll Huld.
Denkst du recht oft an Gott, hebst du den
Mund, und mit dem Mund das Herz recht oft
zu ihm, so wirst du fromm und gut.
Bist du recht fromm, so liebt dich Gott,
und es ist dir wohl ums Herz.
Dank Gott für das, was er dir gab, für
Speis und Trank, für Kleid und Bett und
haus. ihm den Dank; sei fromm und brav.
Gott sieht dich, Kind,
Drum flieh die Sünd.
48
Zweisilbige Wörter.
Mit der Silbe e.
Bu-be, Dra-che,
Ra-be, Lö-we, Gel-te,
Fei le, Fal te, Pal me,
Klau e, Nel ke, Zei le,
Schwal be, Trau be,
Stande, Wange,
Tul pe, Ur ne, Mil be,
P... j., S-.i te, Zun ge, Gei ge, Hül se,
Flin te, Lei che, Sil be, Sei de, Wai se,
Bla se, Sei fe, Pfo te, Din te, Scher be,
Rin de, War ze, Mul de.
Ki se, Wei de, Bin se, Far be, Kut sche,
Sen se, Spra che, Schan ze, Tau fe, Au ge,
En de, Gel be, Grü ne, Kleine, Blau e,
Schö ne.
Der Rie se, Lah me.
Die Seele, Bee re, Waa re, Ahle,
Müh le, Soh le, Schee re, Keh le, Röh re,
Fah ne, Höh le.
Die Wie se, Bie ne, Zie ge, Wie ge, Eh re,
Doh le, Ach re, Koh le, Boh ne, Leh ne.
Die Brü he, Die le, Lie be, Mäh ne,
Büh ne, Heer de.
LO
Der Schü tze, Af fe,
Rap pe, die Lip pe,
Nonne, %Reolle,
Son ne, Rip pe,
Pfan ne, Motte,
Mü cke, Schne cke,
Lü cke.
Die Kette, Lat te, De >e, Es se, Gas se,
Hi e, Hen ne, Krü >e, Spri ße, Wolle,
Trep pe, Gal le, Wel le, Kan ne, Rat te,
Kas se, Tan ne, Waf fe.
Das Gro ße, Wei ße.
Die Hähne,
die Hen ne, die
Höhle, : die
Höl le, der Ra-
be, der Rap pe,
d.e Lie be, die
Lip pe, die Keh le, die Kelle, die Rü be, die
Rip pe, die Hüte, die Hüt te.
Die Klin ge, die Bir ne, die Wet te, die
Mat te, die Waa re, die Wan ze, die Krip pe,
die Klap pe, die Brem se, die Beule, die
Bril le.
Lesebuch. I.
û
N
Mit der Silbe el.
I gel, Esel, Sta chel,
Kü bel, Sä bel, A pfel,
Tem pel, En gel, Zir kel,
Hü gel, Fle gel, Zü gel,
Pudel, Fer kel, Vo gel,
Man tel, Schwin del, Ha gel, Schna bel,
Sten gel, Beu tel, Mör tel, Ho bel, Ben gel,
Pin sel, Aer mel, Wech sel, Na bel, Ke gel,
Schen kel, Sta cel, Man gel, Prü gel.
Die Mu schel, Schin del, Ta fel, Na del,
Ga bel, Am sel, Ei chel, Si chel, Schach tel,
Spin del, Schau fel, An gel, Nu del, Wach tel.
Der Stie fel, Kie sel, Rie gel,
Zie gel, Spie gel.
Die Zwie bel, das Sie gel.
Der Sat tel, Ses sel, Zet tel,
Meißel, De ckel, Kit tel,
Ham mel, Schim mel,
~. Knüt tel, Grif fel.
Die Fa cel, Fes sel, Dat tel, Dros sel,
Nes sel, Pap pel, Sem mel, Kup pel, Pap pel.
Die Ach sel, die Ga bel, der A pfel, der
Gi pfel, die Schüs sel, die Trom mel, die
Dat tel, der En gel, der En kel, der Grif fel,
die Schach tel, die Schlüssel, der Ham mel.
5C
Ft
Mit den Silben er und en.
Win zer, Va ter, Bru der,
Schnei der, Be cher, Kör per,
Schä fer, Spei cher, Pan zer,
Marder, Hafer, €Eber,
Anter, Pil ger, Pfeiler,
Mör ser, Trich ter.
Sueu er, ife der, Le ber, Au ster, O per,
Mau er, Ma ser, Lei ter, Half ter, Sil ber,
Zep ter, Feu er, Pul ver, Ru der, Klo ster,
Le der, La ger.
Der Mar der, die Mar ter, das Fu der,
das Fut ter, der Schie fer, der Schif fer, der
Zie mer, das Zim mer, die Fe der, der Vet ter,
die Gü ter, die Git ter.
Der Ra chen, Bis sen, Bo den, Fle cken,
Ha fen, Hu sten, Rie men, Rog gen, Rü cken,
Ra sen, Na chen, Na cken, Be cken, Fül len.
Der Tur ner,
Va gen, Mar der,
die Hau e, Pla ge,
Vfei fe, Gei ge,
das Git ter, Ei sen,
Le der, Fül len.
)..
©
c
52
Andere Endungen.
Kä fig, Kö nig, Schil ling,
Es sig, Hä ring, Tep pich,
Kra nich, Zwil lich, Ha-
bicht, Di ckicht, Keh richt,
Hei math, Hei rath, Ar-
muth, Wer muth, A bend,
Ge gend, Ju gend, Bal sam, Bi sam, A them,
O dem, Freun din, Für stin, Grä fin, Jüng-
ling, Früh ling, Fräu lein, Blüm lein.
Das Räth sel, das Schick sal, die Trüb sal,
die Herr schaft, die Freund schaft, die Bürg-
schaft, der Reich thum, der Irr thum, das
Wachs thum, das Bild niß, die Wild niß, das
Zeug niß, die Nah rung, die Klei dung, die
Wal dung, die Schön heit, die Schlau heit.
Verschiedene Vorsilben.
Be ruf, Be weis, Be fehl, Be richt, Be such,
Ge sicht, Ge hör, Ge ruch, Ge schmack, Ge fühl,
Er lös, Er folg, Er guß, er staunt, er schreckt,
Ver sand, Ver nunft, Ver dienst, Ver druß,
zer theilt, zer trennt, zer lumpt, zer knirscht,
Ur wald, Ur sprung, Ur quell, Ur theil, Ur laub,
Un glück, Un sinn, Un schuld, un treu, un wahr,
Miß laut, Miß jahr, Miß wachs.
Dreisilbige Wörter.
Munrter-keit, Hei-ter-keit, Ei-tel-keit, Fröm-
mig keit, Freund lich keit, Fröh lich keit
Ei gen heit, Dun kel heit ~ Ci gen thum, Chri-
sten thum ] Die ner schaft, Völ ker schaft,
Bür ger schaft + Schmet ter ling, En ger-
ling Sät ti gung, Mä ßi gung, Wan de rung
Finster niß, Hin der niß. + Wä sche rin,
Nä he rin J Fär be rei, Ger be rei, Tän de lei
~ Vö ge lein, Kin de lein ~ Schwe ster chen,
Töch ter chen.
un be kannt, un be stimmt, un be wußt ~ un-
ver dient, un ver sehrt ~ un zer theilt, un zer-
trennt –~ un ge wiß, un ge schickt, un ge wohnt
un erlaubt, un er hört ~ un ent deckt,
un ent stellt ~ be feh len, be trach ten — ge-
le sen, ge schrie ben ~ er le gen, er wach sen ~
ver sto ßen, ver lo ren ~ zer rei ßen, zer thei len
~ ent ste hen, ent ge hen.
53
* 1
Lateinische Schrift.
Z ß 0 D0'E F & U I J
ah e d e .tf'1g: h. + ,
a h ce d e g g. h. 44,
¿. A N O0 P Q R $
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kt 1. m. un. .o .)) q k $
n. U Y w .
t u v W Y —
t u y. w T.) z
Zusammengesetzte Wörter.
Arm band, Baum stamm, Ohrist baum, Dach-
stuhl, Eis bär, Fass reif, Gold stück, Haus thür,
Jahr markt, Klee blatt, Licht schirm, Maul wart,
Nacht licht, Ost wind, Pferd stall, Quer streit,
Reit pferd, Sehul haus, Thurm uhr, Uhr werk,
Volks fest, Wein glas, Xa ver, York, Zug vieh.
A bend stern, Bo den breit, Cho ral buch, Da-
men brett, El fen bein, Flie gen schwamm, Gar-
ten haus, Hüh ner hof, Jä ger haus, Kin der-
spiel, Ler chen sang, Müh len stein, Na del büchs,
0 pfer stock, Pa then geld, Quit ten baum, Ro-
sen strauch, Som mer hut, Trau ben saft, Uh ren-
glas, Vo gel schlag, Wol ken bruch. X. Y. Z.
tJ4
B
Was im Kaufladen ist.
Kandis- Kalleer Pomer: Reig
zucker, bohnen, ranzen, '
Tilronen, disst! Rosinen, Leim,
Datteln, Veigen, Üqttene deer:
LJimmet, Kaklee, Butler, Halxz,
Schmalz, Thee, tigueh- Nzzkaten:
L E U
valle eL. ue Ech!
Muss im Kaufmannsladen sein.
Fremde Buchstaben und Wörter.
e lautet vor e, t, ä, ö, wie e.
Oeder, Cäcilie, Centner, Recept, präcis.
e lautet sonst wie k.
Carl, Conrad, Caroline, Actuar, Corporal.
ti lautet wie ei.
Nation, Portion, Station, Patient, Addition.
ph lautet wie f.
Joseph, Adolph, Rudolph, Stephan, Philipp,
Sophie, Prophet, Alphabet.
y lautet wie t.
SsyIbe, Hyäne, Ypsilon, Myrte.
§6
Lesen der Säte.
Die Umgebung des Kindes.
1. Die Schule.
Die Schüler kommen. Der Lehrer kommt. Alle
beten. Der Unterricht beginnt. Der Lehrer lehrt.
Die Schüler hören. Der Lehrer fragt. Die
Schüler antworten. Der Lehrer befiehlt. Die Kin-
der gehorchen. Karl schreibt. Marie liest. Hermann
zählt. Anna rechnet. Der Lehrer geigt. Alle singen.
Alle beten. Die Schule ist aus. Die Schüler
gehen heim.
2. Das Wohnzimmer.
Die Mutter näht. Die Tochter strickt. Der Sohn
schreiblt. Die Kinder spielen. Die Tante spinnt.
Die Großmutter haspelt. Der Vater erzählt. Die
Familie horcht.
3. Das Schlafzimmer.
Das Kind liegt. Die Mutter betet:
Sehlafe, Kindlein, hold und süss,
Mie im Engel-Paradies,
Schlaf’ in stiller, süsser Ruh’,
Thu’ die kleinen Aeuglein zu.
Schlafe, Kindlein, sehlafe nun,
Sollst in Gottes Frieden ruh’n:
Denn die frommen Engelein
Wollen deine Wächter sein.
J % %
: I%
H
4. Morgengebet.
Für die sanfte Ruh’ der Nacht
Sei dir jetzt mein Dank gebracht.
Segne du nun mein Bestreben,
Immer fromm und gut zu leben.
Bleibe bei mir diesen Tag,
Dass mir kein Leid geschehen mag.
5. Gebet zum Schutzengel.
Scehutzengelein mein,
Lass mich dir empfohlen sein!
Tag und Nacht, bitt’ ich dich,
Beschütz’, regier' und leite mich!
Hilf mir leben recht und fromm,
Dass ieh zu dir in den Himmel komm'!
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6. Die Küche.
Das Holz brennt. Die Flamme lodert. Die
Asche glimmt. Das Holz knistert. Der Rauch steigt.
Die Köchin kocht. Die Suppe dampft. Die Magd
spült. Der kleine Max kommt. Er nasscht Zucker.
Die Mutter zankt. Max lernt den Spruch:
Ieh will das Naschen meiden,
Denn es bringt nur Leiden.
Die Küche ist groß. Der Herd ist neu. Das
Holz ist dürr. Die Flamme ist hell. Der Rauch
ist schwarz. Die Asche ist grau. Die Speise ist
warm. Die Teller sind flach. Die Schüsseln sind
tief. Die Pfannen sind blank. Die Geschirre find
rein. Die Eimer sind groß. Die Kübel sind klein.
7. Der Stall.
Die Kühe muhen. Das Kalb bläckt. Die
Pferde wiehern. Die Ziege meckert. Das Schwein
grunzt. Die Ochsen brüllen. Das Schaf blöckt.
Alle haben Hunger. Sie wollen fressen. Der
Knecht füttert. Der Bube tränkt. Das Vieh
schreit nicht mehr.
Muh, muh, muh,
So schreit die Kuh.
Wir geben ihr das Futter,
Sie gibt uns Milch und Butter.
Muh, muh, muh,
So schreit die Kuh.
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8. Der Hof.
Der Hahn kräht. Die Henne gackert. Die
Ente schnattert. Die Gans schreit. Der Trut-
hahn kollert. Die Taube girrt. Der Pfau schreit.
Das Federvieh lärmt.
Es kommt die Magd, bringt Gerst und Klei’,
Und alles Lärmen ist vorbei.
Der Hahn ist zänkisch. Die Henne ist nüglich.
Die Ente ist langsam. Der Truthahn ist zornig.
Die Taube ist reinlich. Der Pfau ist stolz.
Die Vögel haben einen Schnabel, alle haben
Federn; sie haben zwei Flügel und zwei Füße.
Alle Vögel legen Eier.
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9. Wie die Thiere sprechen.
Der Hahn kräht kikrikü!
Die Meise pfeift ziwi!
Das Hündchen bellt wauwaul
Das Kätzchen schreit miau!
Der Kuckuck ruft kuku!
Die Eule krächzt uhu!
Das Lämmchen schreit mähmäh!
Der Rabe krächzt tähtäh!
Das Fröschlein quackt koah!
Die Ente gackt quaqua!
Das Dechslein blöckt muhmuh!
Der Wolf heult laut luhluh!
10. Die Werkstätte eines Tischlers.
Der Meister richtet zu. Die Gesellen arbeiten.
Anton sägt. Bernhard hobelt. Fritz bohrt. Heinrich
stemmt. Adolph leimt. Der Leim kocht. Eduard
poliert. Die Arbeit ist fertig. Der Lehrling räumt auf.
Was verfertigt der Tischler ?
14. Die Schmiede.
Der Blasbalg bläst. Das Eisen glüht. Der
Funke sprüht. Der Schmied hämmert. Der Ham-
mer fällt. Der Ambos klingt.
Was verfertigt der Schmied ?
12. Aus was die Sachen sind.
Der Schuh ist von Leder, die Leinwand von Flachs,
Der Thaler von Silber, die Kerze von Wachs,
Der Mörser von Messing, der Kamm ist von Horn,
Der Kessel von Kupfer, von Stahl ist der Sporn,
Der Schlüssel von Eisen, der Knopf ist von Bein,
Das Tuch ist von Wolle, die Mauer von Stein,
Die Säule von Marmor, die Kugel von Blei,
Von Gold sind Dukaten, aus Mehl ist der Brei,
Aus Holz ist der Kasten, von Kork ist der Pfropf,
Aus Glas ist die Flasche, von Thon ist der Topf.
Aus Zucker und Mehl ist das Zuckerbrot,
Wer viel davon ißt , bekommt bittere Noth.
63
63
13. Die Mühle.
Das Waser fließt. Die Forelle schwimmt. Der
Bach rauscht. Das Mühlrad geht. Der Müller
mahlt. Die Mühle klappert. + Es dreht sich der
Stein. Das Korn wird Mehl. –~ Aus Mehl
wird Teig. Aus Teig wird Brot.
14. Der Frühling.
Der Frühling kommt. Der Schnee vergeht. Das
Eis schmilzt. Die Erde trocknet. Die Wiese grünt.
Das Veilchen duftet. Der Baum blüht. Die Lerche
singt. Der Fink schlägt. Der Kuckuck ruft. Die
Vögel nisten. Der Bauer säet. Der Gärtner pflanzt.
Die Pflanzen wachsen. ~ Es ist schön warm, und
alles freut sich.
64
15. Der Landmann.
Der Landmann steht früh auf und füttert das
Vieh; er spannt es vor den Pflug und fährt auf
den Acker. Der Landmann pflügt, säet und eggt.
Gott läßt regnen und die Sonne scheinen. Gott
läßt das Getreide wachsen.
An Gottes Segen
Ist alles gelegen.
16. Der Sommer.
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Es ist Sommer. Das Firmament ist blau. Die
Sonne strahlt. Der Tag ist schwül. Die Schnitter
schneiden. Die Taglöhner mähen. Die Sense rauscht.
Das Gras dorrt, es wird Heu. Die Mücken summen.
Die Schnacken stechen. Die Schmetterlinge flattern.
Die Grillen zirpen. Die Bienen sammeln. Die
Vögel pfeifen. Die Kühe weiden. Die Hirten
jubeln. Die Knaben baden.
Ein gutes Kind muss allezeit,
In heissen Sommertagen,
Ob es, und wo es baden dark,
Zuvor die Eltern fragen.
47.
Der Wind weht. Das Laub rauscht. Der
Baum wankt. Das Obst fällt. Der Staub wirbelt.
Die Thüre knarrt. Der Sturm heult.
18.
Ein Gewitter kommt. Die Sonne scheint nicht
mehr. Die Vögel sind still. Am Firmament sind
schwarze Wolken. Der Blitz leuchtet. Der Donner
rollt. Die Leute eilen heim. Der Regen fällt.
Die Bäche schwellen. Der Blitz zuckt. Der Donner
rollt. Die Fenster klirren. Das Haus erbebt.
Der Böse zittert, der Gute nicht. Gott ist gut.
Gottes Hand schützt.
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Der Blitz erlischt. Der Donner verhallt. Der
Sturm ruht. Ein Regenbogen erscheint. Die Sonne
scheint freundlich. Die Regentropfen glänzen. Alle
Pflanzen sind erquickk. Gott hat sie getränkt. Die
Luft ist abgekühlt. Menschen und Thiere sind wieder
froh und danken Gott.
19. Baum und Strauch.
Jeder Baum und Strauch ist ein Gotteskind.
Sieht der Vater nun, daß sie durstig sind,
Da schickt er den lieben Regen hernieder,
Gleich sind fie gar frisch und fröhlich wieder.
20. Jm Sommer.
Vöglein spielen in der Luft,
Blümlein geben süßen Duft,
Schmetterling schwebt leise fort,
Kuh und Schäflein weiden dort;
In dem Wald steht Baum und Strauch,
Springen Hirsch und Rehlein auch.
Gottes Auge sieht auf sie,
Schützt und nähret spät und früh.
21. Der Herbst.
Es wird Herbst. Der Tag ist kürzer. Es ist
nicht mehr so heiß. Die Wiesen sind gemäht. Das
Getreide ist geschnitten. Heu und Frucht sind heim
geführt.
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Die Schwalben ziehen fort. Sie suchen ein
wärmeres Land. Manch’ andere Vögel machen es
auch so. Der Kirschbaum bekommt gelbe und rothe
Blätter. Morgens und Abends kommen Nebel.
Es wird kühl.
Der Herbst ist aber doch schön. Wir Kinder
haben im Herbste viele Freuden.
22, Das Obstschütteln.
Aepfel und Birnen sind reif. Sie werden ge-
schüttell. Otto und Anna helfen dabei. Sie heben
es auf. Dem Otto fällt ein Apfel auf den Kopf.
Er will weinen. Die Anna lacht ihn aus. Otto
muß auch wieder lachen. Otto und Anna sind ver-
gnügt. Sie erhalten Obst. Es schmeckt ihnen. Sie
essen es gern.
GS
23. Der Apfelbaum.
Der Apfelbaum im Garten
Trägt wohl an Früchten schwer;
Er dark nicht lange warten,
Die Kinder kommen her.
Die Knaben mit den Stangen,
Die Mädchen aufgeschürzt,
Die Aepfel zu empfangen,
So schmackhaft und gewürzt.
Er bietet ihnen reichlich
Die süssen Früchte dar;
Sie schmecken unvergleichlich
Den Kindern jedes Jahr.
24.
Unreifes Obst ist nicht gesund. Jhr sollt kein
unreifes Obst essen. Es könnte sonst euch gehen,
" Ff “ß sehr gern Obst. Einst ging er auf das
Feld. An der Straße standen viele Bäume. Der
Wind ging sehr stark. Auf der Straße lag viel
Obst. Karl las es auf und füllte alle Taschen.
Das Obst war noch ganz grün und hart. Es war
noch nicht reif. Karl aß sehr viel davon. Er wurde
von dem unreifen Obst sehr krank. Er mußte sich
in's Bett legen und durfte lange kein Obst mehr
essen.
25. Die Weinlegse.
Die Trauben sind reif. Sie sind schön blau
und weiß. Sie schmecken süß. Die Kinder dürfen
in den Weinberg. Es ist Weinlese. Die Trauben
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werden abgeschnitten, zerdrückt und ausgepreßt. Der
süße Saft wird später hell. Er wird Wein. Die
Kinder schneiden auch Trauben ab. Sie essen viele
davon. Bald sind sie aber müde. Sie wollen lieber
auf dem nahen Grasplatze herum springen und
lustig sein.
Anton sammelt Holz. Er macht ein Feuer.
Alle Kinder hüpfen um das Feuer herum. Sie
springen darüber.
Sie lachen und singen,
Und jauchzen und springen.
Die Kinder sind lustig und vergnügt.
26.
Wenn du fleissig bist gewesen
Bei dem Rechnen, Schreiben, Lesen,
Darfst du dir auch Trauben schneiden;
Doch das Schiessen lasse bleiben,
Denn es fährt zu bösen Dingen,
Kann dir leicht ein Unglück bringen.
27. Die Hirten.
Konrad und Ludwig hüteten die Kühe. Konrad
sagte zu Ludwig: Wir wollen ein Feuer anzünden.
Wir wollen Kartoffeln braten. Ich will von diesem
Zaune Pfähle nehmen, und will das Feuer an-
machen. Du mußt aus des Nachbars Feld Kar-
toffeln ausgraben. Wir legen sie in's Feuer. Sie
71
sind dann bald gebraten, und wir lassen sie uns
recht gut schmecken.
Ludwig war aber ein guter Knabe. Er sagte
zu Konrad: Es ist nicht recht, etwas zu nehmen.
Der liebe Gott sieht uns. Nein! Ich will nicht
mitmachen. Ich will meine Kühe allein hüten.
Konrad bereute seinen Fehler und besserte sich.
Wo ich bin und was ich thu',
Sieht mir Gott, mein Vater, zu.
28. Der Winter.
Es wird spät Tag und bald Nacht. Die Sonne
scheint nicht mehr so heiß. Der Weiher und der
Bach sind zugefroren. Knaben und Mädchen schleifen
darauf. . Es friert sie nicht. Sie bewegen fich und
sind warm angezogen. Am Firmament hängen graue
Wolken. Der Wind weht kalt. Es schneit. Alles
ist mit Schnee bedeckt.
29.
Joseph und Johann machen einen Schneemann.
Sie geben ihm einen großen Stecken in die Hand,
und werfen ihn mit Schneeballen. Der Schnee-
mann kann sich nicht wehren, obgleich er einen
Stecken in der Hand hat. Joseph trifft ihn an
den Kopf, und der Schneemann fällt entzwei.
Fröhlich gehen die beiden Knaben heim; denn es
dunkelt, und die Abend - Glocke läutet. Artige
Kinder bleiben nicht länger auf der Gasse.
30.
Am Berge ist eine Schlittenbahn. Jakob holt
seinen Schlitten und will den Berg hinunter fahren.
Der Schlitten fällt aber um, und Jakob liegt tief
im Schnee. Er lacht aber nur und wischt den
Schnee von den Kleidern. Er setzt sich wieder auf
den Schlitten und fährt ganz lustig weiter.
31.
Im Ofen lovert das Feuer. Die schönen Eis-
blumen an den Fenstern schmelzen. In der Stube
ist es hübsch warm. Die Kinder bleiben gerne
daheim. Sie machen ihre Aufgaben.
T?
Emma lernt den Vers. Adolph liest die Ge-
schichte. Marie schreibt eine Schrift. Der kleine
Franz spielt mit seinen hölzernen Pferden, und die
kleine Luise mit ihrer Puppe.
Die Geschwister vergessen ganz den rauhen
Winter. Sie sind brav und folgsam, und erhalten
dafür vom Christ-Kindlein viele schöne Sachen.
32. Das Kind ist den Eltern Dank schuldig.
Wenn das Kind auf die Welt kommt, so ist es
noch klein. Es kann weder stehen, noch laufen;
es kann nicht allein esssen, nicht allein trinken. Das
kleine Kind ist hilflos und schwach.
Gott hat es aber lieb und gibt ihm Vater und
Mutter. Vater und Mutter sind die Eltern. Die
Eltern sorgen für das Kind. Sie geben ihm, was es
braucht. Die Mutter trägt das Kind auf den Armen,
Lesebuch. I.
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sie lehrt es sitzen, stehen, laufen, sprechen und beten.
Die Eltern entfernen alles, was dem Kinde Schmer-
zen machen könnte; sie ermahnen das Kind, und
sagen ihm, was gut oder was böse, was recht oder
unrecht ist. Die Eltern sind gut. Ein braves Kind
hat sie recht lieb und folgt ihnen gerne.
Das Kind wird größer, und geht schon in die
Schule. In der Schule lernt es lesen, schreiben,
zählen, sprechen; es hört vieles von Gott und von
Jesus Christus erzählen: es wird geschickt, fromm
und gut. Das Kind ist aber noch nicht stark, und
kann noch nicht arbeiten. Es kann sich sein Brot
noch nicht selbst verdienen. Wenn es die Eltern
nicht hätte, so müßte es Hungers sterben.
Die Eltern sorgen für das Kind. Sie geben
ihm Speise und Trank, Kleidung und Wohnung,
sie sorgen für seine Gesundheit, sie schicken das Kind
'in die Kirche und in die Schule, damit es gut
und selig werde.
Damit die Eltern dem Kinde das alles geben
können, müssen sie fleißig arbeiten, und werden
recht müde dabei.
Sie schaffen und sorgen aber gerne für die Kinder,
wenn diese nur recht folgsam und brav sind.
Alles, was ich hier nur habe,
Ist der guten Eltern Gabe.
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33. Das Kind zu Hause.
Wenn Mina des Morgens erwachte, stand sie
schnell auf, verrichtete ihr Morgengebet, das sie aus
ihrem Büchlein auswendig gelernt hatte, und klei-
dete sich sogleich an.
Mina wusch das Gesicht mit kaltem Wafer,
kämmte sich die Haare, und zeigte sich nicht eher
vor den Leuten, bis sie fertig war.
Sie sah nun ihre Aufgaben noch einmal durch
oder half der Mutter bei den Arbeiten.
Schickte die Mutter sie fort, um etwas zu
holen, so ging sie schnell und kam sogleich wieder.
Wollten die Eltern etwas nicht haben, so durften
sie nur winken, und Mina ließ es bleiben. Beim
Essen war sie zufrieden, was ihr der Vater oder
die Mutter vorlegte. Mina sagte nie: „Das mag
ich nicht.!" Sie nahm auch keine Speisen, ohne
die Eltern vorher darum gebeten zu haben. An's
Naschen dachte Mina nie.
Sie gab auf ihre Kleider Acht und beschmutzte
sie nie; auch setzte sie sich mit den Sonntagskleidern
nicht auf den Boden.
Wenn die Eltern am Abende wünschten, daß
Mina zu Bette gehe, so zog sie sich rasch aus,
legte ihre Kleider zusammen, sagte freundlich:
„Gute Nacht!“ und ging zur Ruhe. Sie schlief
immer sanft und ruhig; denn Gottes Engel wachten
stets bei der folgsamen und braven Mina.
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34. Das Kind in der Schhule.
Sobald es Zeit zur Schule war, holte Albert
seine Schulsachen, die er an einem bestimmten
Platze in Ordnung hatte, und machte sich auf den
Weg. Er stand nie auf der Gasse herum. Er
gaffte nicht die Häuser oder andere Sachen an,
sondern ging seinen Weg sittsam fort.
Beim Eintritte in die Schule grüßte er den
Lehrer und seine Mitschüler freundlich und setzte
sich still an seinen Plat.
Während der Schule war er ruhig und schwatze
nie. Er gab eifrig auf die Worte des Lehrers Acht,
und suchte auf alle Fragen schnell die rechte Antwort.
Alles, was der Lehrer
sagte, befolgte er schnell.
', Beim Gebete vor und
t nach der Schule hob er
U seine Hände schön auf und
- betete ganz andächtig.
Auf dem Heimwege
lärmte oder zankte er nie,
Er ging still nach Hause.
Daheim machte er seine
Aufgaben, und ging erst
auf die Gasse, wenn er
damit fertig war.
Albert war ein fleißiger und aufmerksamer
Schüler. Der Lehrer hatte ihn lieb, und die Eltern
freuten sich stets über Albert.
11
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35. Das Kind auf der Gasse.
Adolph sprang gern auf der Gasse herum. Er
freute sich recht, wenn die Sonne schien, und der
Hof und die Straße hübsch trocken waren. Die
andern Knaben spielten gerne mit ihm, denn er
that ihnen nie etwas zu leide. Wenn böse Kinder
mit einander zankten oder sich gar schlugen, so
stiftete er immer Frieden.
Beim Spiele hörte man von ihm nie ein böses
Wort, nie einen Schimpfnamen oder gar einen
Fluch. Wenn er jemand eine Gefälligkeit erweisen
konnte, so war er gleich bei der Hand.
Begegneten ihm erwachsene oder fremde Leute,
so zog er seine Mütze ab und grüßte sie höflich.
Alte und gebrechliche Leute lachte er nie aus. Eine
so große Sünde that Adolph nie. Nur böse Kinder
können so etwas thun. Die Leute freuten sich, wenn
sie Adolph sahen. Er war ein höflicher, artiger
Knabe.
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78
36. Das Kind in der Kirche.
Anna ging jeden
Sonntag in die Kirche.
Sie nahm jedesmal ihr
Gebet-Büchlein mit, das
sie zum Namenstage er-
halten hatte. Während
der Kirche war sie ruhig
und eingezogen. Sie las
in ihrem Büchlein oder
betete sonst zu dem lieben
Gott. Anna dankte Gott
_ für alles, was er ihr
bisher geschenkt hatte. Sie bat Gott, er möchte ihre
Eltern noch lange leben lassen, er möchte sie ge-
sund erhalten, damit sie noch lange so gute Eltern
hätte. Sie betete auch für andere Leute. Anna
versprach Gott, sie wolle immer ein tugendhaftes
Kind bleiben, und bat ihn, er möchte sie immer
lieb haben, und immer ihr guter Vater im Him-
mel sein. Anna betete recht.
Auch während der Predigt war Anna ruhig,
und horchte auf alles, was der Geistliche sagte.
Wenn sie daheim von den Eltern darüber gefragt
wurde, so konnte sie ihnen recht vieles sagen, und
die Eltern lobten sie jedesmal. Anna war fromm
und andächtig.
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37. Das Kind im Felde.
Georg mußte oft zu seiner Base gehen, welche
im nächsten Dorfe wohnte. Manchmal pflückte er
schöne Blumen, die er am Wege fand, band sie zu
einem Strauße und brachte ihn der Base. Dabei
betrachtete er die Blumen aufmerksam, und wun-
derte sich über die zarten Blättlein, über die schönen
Farben und über die Kunst, womit sie gemacht sind.
Er dachte dabei an Gott, der sie alle so schön er-
schaffen hat, und ihnen Regen und Sonnenschein schickt.
Es that ihm weh, wenn er ein Gräslein oder
Blümlein zertreten mußte. Georg lief nie neben
dem Wege im Grase, oder gar in der Frucht. Er
riß nie Obst oder sonst etwas ab, wenn er dazu
nicht Erlaubniß hatte.
Georg erinnerte sich stets an Gott, der überall
ist und alles sieht und weiß.
4 .
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38. Was das Kind fleißig üben soll.
Wahrheit reden, Lügen fliehen,
Blümlein pflanzen, Bäumchen ziehen,
Alte ehren, Blinde leiten,
Gutes denken, Böses meiden,
Hände waschen, Kleider schonen,
Dienste leisten, Freundschaft lohnen,
Wollthat merken, Leid vergessen,
Wasser trinken, Schwarzbrot essen,
Bücher lesen, Lieder singen,
Arbeit suchen, Nutzen bringen,
Laster hassen, Tugend lieben,
Dies nur will ich fleißig üben.
39. Der Thierquäler.
Karl quälte und neckte die Thiere, wo und wie
er konnte. Wenn dann ein Thier vor Schmerzen
und Angst schrie, oder nicht wußte, wohin es sollte,
hatte er eine boshafte Freude daran.
Einst ging er ganz allein an einem Bauern-
hofe vorbei. Da lagen eben zwei Schafe vor der
Thüre, denen die Füße mit Stroh zusammen ge-
bunden waren. Es war Niemand dabei. Er ging
hinzu, riß die armen Thiere bei der Wolle hin und
her und stieß sie mit den Füßen. Da schlich ein
Mann, der unbemerkt zusah, aus dem Hause her-
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aus, ergriff den muthwilligen Buben beim Haare,
und schüttelte ihn so gewaltig, daß ihm das Sehen
verging. Darauf gab er ihm ein Paar Ohrfeigen,
daß ihm die Zähne klapperten. „Au weh! au
weh!“ Das war ein Schreien und Heulen! ,„So,"
sagte der Mann, „thut's weh? Es thut auch den
armen Thieren weh, wenn man sie quält und
martert." Von dieser Stunde an hat Karl keinem
Thiere mehr etwas zu Leide gethan.
OQuäile nie ein Thier aus Bosheit oder Scherz,
Es fühlt so gut, wie du, o Mensch! den Schmerz.
40. Das Schneckenhaus.
Schnecke, Schnecke, komm’ heraus,
Bleib’ nicht immer nur zu Haus,
Zeig’ mir deine Hörnlein schön,
Die möcht' ich so gerne seh'n.
Kindlein, sieh, ich folge dir,
Denn du sscheinst nicht böse mir,
Rührst so weich und sanft mich an,
Daß ich dich nicht fürchten kann.
Keinem Thierchen thu’ ich weh,
Weil ich sie so gerne seh". .
Schau mir frisch nur in's Gesicht,
Schnecklein, denn ich plag? dich nicht.
1 s. §.
i
t..
44. Die Meise.
„Sieh doch die prächtige Kohlmeise dort auf
dem Apfelbaume," sagte Lorenz zu seiner Schwester
Luzie. „„Dich will ich bald haben."
Er kletterte auf den Baum, stellte dort einen
Meisenschlag auf, und verbarg sich dann mit seiner
Schwester in der Gartenlaube, um auf den Vogel
zu lauern. Die Meise ging wirklich in den Schlag,
und Lorenz war sogleich auf dem Baume, fiel
aber, indem er den Vogel heraus nehmen wollte,
sammt dem Meisenschlage herab. Der Vogel war
entwisscht und Lorenz hatte an einem abgebrochenen
Aste die Hand verwundet, daß sie blutete.
Luzie sagte: „O du armer Bruder! Nun wirst
du es wohl bleiben lassen, noch einmal auf den
Baum zu steigen, um die Meise zu fangen; denn
du könntest ja noch Arm und Bein brechen."
sp
„Ei," sagte Lorenz lachend, „,deßhalb bleibe
ich nicht drunten. Allein meine Mühe wäre jetzt
vergebens. Denn die Meise scheut jetzt den Schlag,
in dem sie schon einmal gefangen war.“"
„Wenn das so ist," sagte Luzie, „so ist die
Meise ja klüger als du. Sie geht nicht mehr dahin,
wo sie Gefahr wittert. Du aber bist erst diesen
Augenblick mit einer Wunde davon gekommen, und
mit genauer Noth einem noch größeren Unglücke ent-
gangen, und würdest dich mit noch lachendem Munde
auf's neue in die Gefahr wagen."
Wen kleines Unglück nicht kann weiser machen,
Der wird am Ende weinen, statt zu lachen.
A2. Wie die Tluere niitzen.
Die Ochsen ziehen Pflüge,
Milch geben Kuh und Ziege!
Auf Eseln kann man reiten,
Gedärme geben Saiten!
Das Fleiseh hackt man zu Würsten,
Aus Borsten macht man Bürsten!
Aus Haaren maeht man Kissen,
Das Schmalz gibt fette Bissen!
Der Fisch gibt Vastenspeisen,
Mit Pferden macht man Reisen!
Aus Häuten macht man Leder,
Zum Schreiben dient die Feder!
I8
84
43. Die Bienen.
Albert kam in den Garten des Nachbars und
sah einen blühenden Rosenstrauch.
Er pflückte eine Rose und sagte: „Nun wiill
ich mich einmal satt daran riechen!“ Als er aber
sein kleines Näschen begierig in die halb geöffnete
Rose hinein steckte, empfand er mit einem mal
einen entsetzlichen Schmerz. Cin Bienlein war in
der Rose versteckt, und stach ihn + weil er es
fast zerdrückt hatte + in die Nase.
Albert, der sehr jähzornig war, ergriff nun
ganze Hände voll Erde und Schollen und warf
wüthend nach den Bienenstöcken.
Da wurden die Bienen so aufgebracht, daß sie
in Menge über ihn herfielen, und ihm wohl hundert
Stiche versetzten. Er wurde tödtlich krank, mußte
unsägliche Schmerzen ausstehen ~ und kaum kam
er mit dem Leben davon.
f.
4i. Unehrlichkeit.
Der alte Jäger Moritz hatte in seiner Stube
einen abgerichteten Staar, der einige Worte sprechen
konnte. Wenn zum Beispiel der Jäger rief: „Stär-
lein, wo bist du?"’ so schrie der Staar allemal :
„Da bin ich!"
Des Nachbars kleiner Karl hatte an dem Vogel
eine ganz besondere Freude, und machte ihm öfters
einen Besuch. Als Karl wieder einmal kam, war
der Jäger eben nicht in der Stube. Karl fing
geschwind den Vogel, steckte ihn in die Tasche, und
wollte sich damit fortschleichen.
Allein in eben dem Augenblicke kam der Jäger
zu der Thüre herein. Er dachte dem Knaben eine
Freude zu machen, und rief wie gewöhnlich: „Stär-
lein, wo bist du??! — Und der Vogel in der
Tasche des Knaben schrie, so laut er konnte: „Da
bin ich !"
Ein Diebstahl sei so schlau er mag,
Er kommt oft seltsam an den Tag.
45. Wie sich die Thiere nähren.
Die Tauben fressen Wicken,
Die Schwalben fangen Mücken,
Die Schafe fressen Gras,
Den Raben schmeckt das Aas,
Die Störche haschen Schlangen,
Die Katz’ muß Mäuse fangen,
§5
Die Kuh kaut Heu und Stroh ,
Ein Korn macht Spätlein froh,
Die Staare fressen Spinnen,
Die Ente schlürft aus Rinnen,
Das Schwein wühlt im Morast:
Ich möcht’ nicht sein ihr Gast.
46. Die Brüder.
Einst fiel ein Knäblein in den Bach, weil unter
ihm das Steglein brach. Sein ält'ster Bruder
rief und schrie, und sank vor Schrecken auf die
Knie. Der and're eilte fort nach Haus, und rief
die Mutter gleich heraus. Der jüngste sprang dem
Bruder nach, und zog ihn muthig aus dem Bach.
Nun denke nach, und sag’ mir an, wer wohl am
besten hat gethan ?
I:
87
47. Die Suppe.
„Ich mag diese Suppe nicht," sagte die kleine
Gertrud, und legte den Löffel weg. „Du sollst
heute Abend eine bessere erhalten," antwortete die
Mutter. Gertrud mußte hierauf mit der Mutter
auf das Feld, und bis zum Abend Kartoffeln aus-
graben helfen. Nachdem sie heimgekommen waren,
brachte die Mutter endlich die Abendsuppe. Gertrud
verkostete sie und sagte: „Das ist freilich eine an-
dere Suppe, die schmeckt besser."
Die Mutter lächelte und sprach: „Es ist die
nämliche Suppe, die du heute Mittag stehen ließest.
Jetzt schmeckt sie dir besser, weil du den Nachmit-
tag fleißig gearbeitet hast."
48.
„Jeh ess' das
nieht, ieh mag das
nicht,“ so nur ein
Leckermäulchen
spricht; drum hür
te dich und sei
nicht so! Mie
manches arme
Kind wär' froh,
hätt’ es für den
ganzen Tag, was
jetzt dein Eigen-
sinn nieht mag.
QK
Von Jesus Christus.
Das beste Kind war Jesus Christus, der Sohn
Gottes.
Cin gutes Kind hört und liest gern von ihm.
49. Die Geburt Jesu.
In dem kleinen Städtlein Nazareth, im Lande
Galiläa, lebte der arme Zimmermann Joseph und
die arme Jungfrau Maria. Sie waren fromm
und gut; darum hatte sie auch Gott lieb, und ver-
sprach ihnen Jesus, den Erlöser der Welt.
Um diese Zeit gab der römische Kaiser Augustus
den Befehl, daß sich alle Einwohner des Landes
aufschreiben lassen sollten, wo ste herstammten.
Joseph und Maria stammten aus Bethlehem.
Darum gingen sie von ihrem Wohnorte Nazareth
weg, und reisten nach Bethlehem. Weil aber schon
sehr viele Leute da waren, so mußten sie in einer
Höhle, worin sich sonst Hirten mit ihren Schafen
aufhielten, übernachten.
Hier, in ganzer Armuth, kam Jesus Christus,
der Sohn Gottes, zur Welt. Die Mutter Maria
wickelte das Kind in Windeln, und legte es in eine
Krippe, weil kein besserer Platz da war.
50. Die Hirten bei der Krippe.
In dieser heiligen Nacht waren fromme Hirten
bei ihren Schafen auf dem Felde. Da stand auf
einmal ein Engel in himmlischem Glanze vor ihnen
und sagte: „Fürchtet euch nicht! Ich verkünde euch
eine große Freude. Heute Nacht kam Jesus Christus
auf die Welt. Jhr werdet das Kind in Bethlehem
finden, wo es, in Windeln gewickelt, in einer
Krippe liegt." Cs erschienen noch eine Menge
heiliger Engel, welche sangen: „Ehre sei Gott in
der Höhe, und Friede den Menschen auf Erden,
die eines guten Willens sind." Die Engel ver-
schwanden hierauf.
Sogleich machten sich die Hirten auf, und
suchten das Kind Jesus. Sie fanden den Nähr-
vater Joseph, die Mutter Maria und das liebens-
würdigste aller Kinder, Jesus, wie es der Engei
gesagt hatte.
Die Hirten freuten sich und beteten das Kind
Jesus an.
51. Die Weisen aus dem Morgenlande.
Aus dem Morgenlande kamen drei weise Männer,
welche Jesus auch anbeten wollten. Ein Stern
ging vor ihnen her und zeigte ihnen den Weg in
das Judenland. Sie kamen in die Stadt Jeru-
salem, wo König Herodes wohnte, und fragten
ihn, wo der Heiland geboren sei. Herodes er-
IC;
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schrack sehr, als die drei Weisen nach dem neuge-
bornen Könige fragten. Weil er nicht wußte, wo
Jesus zur Welt gekommen sei, so ließ er die
Priester und Schriftgelehrten zusammen kommen,
und fragte sie, wo Christus sollte geboren werden?
Sie antworteten ihm: „„Zu Bethlehem im Lande
Juda."
Herodes schickte die Weisen nach Bethlehem,
und sagte ihnen: „Suchet das Kind, und wenn
ihr es gefunden habet, so sagt mir's wieder, daß
ich es auch anbeten kann." Er wollte das Kind
Jesus nicht anbeten, sondern ermorden.
Die drei Weisen fanden das Kind Jesus, knie-
ten vor ihm nieder und beteten es an. Sie brach-
ten ihm kostbare Geschenke: Gold, Weihrauch und
Myrrhen.
Gott beschützte Jesus vor dem Könige Herodes.
Er warnte die Weisen im Traume, nicht mehr
zum Herodes zu gehen, weil er Jesu nach dem
Leben strebe. Sie folgten Gottes Befehl, und
gingen auf einem andern Wege heim.
52, Die Flucht nach Aegypten.
Als Herodes sah, daß sein Warten auf die
Zurückkunft der Weisen vergeblich sei, gab er den
grausamen Befehl, daß in Bethlehem alle Knäblein
ermordet werden sollten, die noch nicht zwei Jahre
alt wären. Er glaubte so auch Jesus tödten zu
können.
.
Gott besschützte das Kind Jesus wieder. Er
sandte einen Engel zu Joseph, der ihm sagte, er
möchte mit dem Kinde Jesu und der Mutter Maria
nach Aegypten fliehen, weil Herodes das Kind er-
morden wolle.
Die unschuldigen Kleinen in Bethlehem wurden
getödtet. Jesus war aber in Sicherheit bei Vater
und Mutter im fernen Lande, in Aegypten.
Bald . starb der gottlose Herodes. Cin Engel
sagte nun Joseph: „Kehret wieder in eure Heimath
zurück, denn Herodes ist todt."
Jetzt gingen sie wieder in ihre Vaterstadt Na-
zareth zurück.
63. Der zwölfjährige Jesus im Tempel.
Als Jesus zwölf Jahre alt war, nahmen ihn
seine Eltern auf das Osterfest nach Jerusalem. Er
wollte da in dem schönen Tempel zu Gott beten.
Da betete er ganz andächtig, und war glücklich,
im Tempel Gottes zu sein.
Im Gedränge der vielen Menschen verloren ihn
die Eltern. Sie glaubten, er werde mit ihren
Verwandten schon auf dem Heimwege sein. Als
sie abends bei den Freunden in der Herberge nach
Jesus fragten, wußten diese nichts von ihm. Die
besorgten Eltern gingen nun wieder nach Jerusalem
zurück, und suchten Jesus in allen Gassen der großen
Stadt = allein vergebens.
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Am dritten Tage gingen sie wieder in den
Tempel, und fanden Jesus mitten unter Lehrern
und Schriftgelehrten, wie er ihnen zuhörte und ste
fragte. Und alle, die ihn hörten, verwunderten
sich über seinen Verstand und seine Antworten.
Die Mutter Maria sagte zu Jesus: „Warum
hast du uns dieses gethan? Siehe! dein Vater und
ich haben dich mit Schmerzen gesucht!" Jesus ant-
wortete sanft und freundlich: „Wußtet ihr nicht,
daß ich in meines Vaters Hause sein muß!" Er
kehrte nun mit seinen Eltern wieder in die arme
Hütte nach Nazareth zurück, und nahm zu, wie an
Alter, so auch an Weisheit und Gnade vor Golt
und den Menschen.
54. Der Knabe Jesus.
Jesus, holder Gottesknabe!
Reich an jeder schönen Gabe,
Reich an Tugend und Verstand,
Warst du an der Mutter Hand,
Warsst du in der Eltern Hütte,
Warst du in der Lehrer Mitte
Stets ein Muster jeder Tugend
Für die zarte Kinderjugend.
Mach’ so fromm und wohlgesinnt
Du, o Herr, auch jedes Kind,
Daß an Alter es, wie du,
Stets auch nehm’ an Weisheit zu.
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93
Gebete.
Am Morgen.
O Gott! du hast in dieser Nacht
So väterlich für mich gewacht;
Ich lob’ und preise dich dafür,
Und dank’ für alles Gute dir.
Bewahre mich auch diesen Tag
Vor Sünde, Tod und jeder Plag';
Und was ich denke, red’ und thu',
Das segne, bester Vater, dul ~
Beschütze auch, ich bitte dich,
O heiliger Schutzengel, mich! ~
Maria, bitt’ an Gottes Thron
Für mich bei Jesus, deinem Sohn,
Der hochgelobt sei allezeit
Von nun an bis in Ewigkeit. Amen.
Am Abend.
Ich lege mich nieder
Und schlafe nun ein,
Mein Vater im Himmel
Der Wächter wird sein,
Ihm ich nun empfehle
Den Leib und die Seele;
Sorgt dieser für sie,
So fehlet mir's nie.
Doch eh’ ich noch schlafe,
Empfehle ich ihm
Die redlichen Eltern,
Die treu mich erziehn. ‘rütsaicrmmüen cs
Sehzirutyterrghung
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Erwecke uns morgen
All’ wieder gesund,
Dann preise ihn dankbar
Das Herz und der Mund.
Vor dem Tische.
O Vater! kindlich beten wir
Um unsser täglich Brot zu dir.
Gib’s deinen Kindern, die du liebst,
Und segne, was du huldreich gibst.
Nach dem Tische.
Gott, der du alle Menschen liebst,
Und jedem seine Speise gibst,
Wir sagen dir für Speis und Trank
Von ganzem Herzen Lob und Dark.
Dantkhgebet.
Mein lieber Gott, du sorgst für mich,
Du sorgst für Alles väterlich,
Du gibst dem Schäflein grüne Weid’,
Dem Vögelein sein Federkleid;
Du gibst dem Schnecklein auch sein Haus,
Und Speis und Trank der kleinsten Maus;
Du gibst den Blumen Sonnenlicht,
Vergissest auch das Würmlein nicht;
Hast Vater und Mutter auch mir gegeben:
Hab’ Dank dafür mein ganzes Leben!
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Denksprüeche.
1. Gute Sprüche, weise Lehren
Muss man üben, nicht bloss hören.
2. Auf gute Lehren
Sollst du stets hören.
3. Wer Gutes thut,
Hat frohen Muth.
Immer will ieh Tugend üben,
Dass mieh Gott und Menschen lieben.
5. Kein Tag des Lebens geh'’ vorbei,
Dass ieh nieht weiser, besser sei.
b. Mer auf den lieben Gott vertraut,
Der hat auf festen Grund gebaut.
1. Unschuld und ein gut Gewissen
Sind ein sanftes Ruhekissen.
. Ein frohes Herz, gesundes Blut,
Ist besser, als viel Geld und Gut.
5
9. Kleider kosten Geld und Müh’,
Drum, ihr Kinder, schonet sie.
10. Wer seine Arbeit fleissig thut,
Dem schmeckt auch seine Suppe gut.
11. Lieb’ und Dankbarkeit gefällt,
Undank hasst die ganze Well.
12. Deine Freude muss es sein,
And’re Kinder zu erfreu’n.
13. Wer arme Thiere quälen kann,
Ist ein Bös'wicht und Tyrann.
14. Sei freundlich und bescheiden,
Dann mag dich jeder leiden.
15. Bin ich gleich noch jung und klein,
Fleissig kann ich doch schon sein.
16. Du sollst der Eltern Wort und Lehren
Recht gerne dureh Gehorsam ehren.
17. Deinen Lehrer sollst du ehren,
Auf ihn horchen, auf ihn hören.
18. Ein gutes Kind thut seine Pflicht,
Seh’n es auch gleich die Eltern nicht.
19. Sei fromm, mein liebes Kind,
Und thu’ auch nicht die kleinste Sünd'!
20. Ich bin klein, mein Herz ist rein,
Soll niemand d’rin wohnen als Jesus allein.
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