54 Josef J. Die Fortsetzung des spanischen Erbfolgekriegs. seinen Gegner Philipp von Anjou aus Madrid zu verdrängen und sich als Karl III. die Anerkennung eines Teils von Spanien zu ver— schaffen. Da starb Kaiser Leopold J. (1705). Die Regierung Leopolds J. ist für sterreich nicht nur durch die erfolgreichen Kriege, die den Besitzstand des Reichs erweiterten, son— dern auch durch die Pflege der Kunst und Wissenschaft von her— vorragender Bedeutung. Vor allem nahm die Baukunst einen gewalti— gen Aufschwung und bei den zahlreichen, damals vom Hofe, dem Adel und den Kirchenfürsten aus⸗ geführten Werken fan— den auch Bildhauer und Maler lohnende Beschäf⸗ tigung. Insbesondere er⸗ freute sich der Grazer Bernh. Fischer von Erlach, der größte Ar—⸗ chitekt der österreichischen Barocke, der Gunst des Kaisers, der ihn zum Lehrer seiner Söhne in der Architektur und Ma⸗ thematik berief und mit künstlerischen Aufträgen (zum Umbau des Lust⸗ schlossessSchönbrunn und der kaiserlichen Burg) betraute. Unter Leopold J. entstanden neue Universitäten in Olmütz und Breslau. 1705- e) Die Fortsetzung des Kriegs nuter Josef J. (705-1719) und 1711 der Schluß desselben unter Karl VI. Auf Leopold folgte sein ebenso gebildeter als tatkräftiger Sohn Josef J. (Fig. 16). Er ächtete die Kurfürsten von Bayern und Köln und setzte den Krieg für seinen Bruder mit noch größerem Nachdruck als sein Vater fort. Nach der Schlacht bei Höchstädt hatten sich Eugen und Marlborough getrennt. Dieser eroberte nach der Besiegung der Franzosen bei Ramillies (spr. Ramijih, im SO. von Brüssel, 1706) die ganzen spanischen Niederlande, jener besetzte nach der Eroberung von Turin (1706) Oberitalien und schickte den General Daun nach Neapel, das gleich—