193 die holsteinischen Stände berief, um sie über die künftige Regiermg des Landes entscheiden zu lassen. Diesen Vorgang erklärte Preußen für eine Verletzung der Gasteiner Konvention und ließ seine Truppen in Holstein einrücken, wodurch die Österreicher zum Rückzuge genötigt wurden. Dagegen setzte Österreich, welches das Vorgehen Preußens als einen Vertragsbruch erkannte, auf dem Bundestage die Mobilisierung der deutschen Bundestruppen durch. Preußen erklärte jetzt den Bund für aufgelöst und legte einen neuen Plan zur Bundesreform mit Aus- schluß Österreichs vor. Kurz darauf begann es den Krieg, um der Verbindung der süddeutschen Bundestruppen mit den norddeutschen zuvorzukommen, Italien schloß sich ihm als Bundesgenosse an. $ 83. Der österreichisch-preußisch-italienische Krieg im Jahre 1866. Auf der einen Seite standen Preußen mit einigen der kleineren deutschen Staaten und Italien, auf der andern Seite Österreich mit der Mehrzahl der Bundesstaaten, vor allem den wier Königreichen. Der Krieg in Italien nahm einen glänzenden Verlauf: der Feldmarschall Erz- herzog Albrecht, der sich ebenso wie sein Vater Erzherzog Karl durch große Feldherrngaben auszeichnete, fügte, obwohl über eine geringere Truppenzahl gebietend, den Italienern am 24. Juni 1566 bei Custozza 1866 eine schwere Niederlage zu, und am 20. Juli erfocht der Contreadmiral ‚Juni Tegetthoff bei Lissa über die gleichfalls stärkere italienische Flotte Juli einen vollständigen Sieg. Im Norden erlangten die Österreicher bei Trautenau einen Erfolg gegen die Preußen, verloren aber am 3. Juli Juli im Verein mit den Sachsen unter Anführung des Feldzeugmeisters Benedek (ungefähr 270.000 Mann) gegen die preußische Armee unter dem Prinzen Friedrich Karl und dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm (in der Stärke von nahezu 280.000 Mann) die entscheidende Schlacht bei Königgrätz. Die Sieger dankten ihren Erfolg nicht etwa größerer Tapferkeit; sondern dem bis dahin bei keiner anderen Armee benützten Hinterladergewehr. Kaiser Franz Josef suchte nun die Vermittlung des französischen Kaisers an, dem er Venetien anbot; Napoleon III., durch die schnellen Erfolge der preußischen Waffen überrascht, konnte nur zur Abschließung eines Waffenstillstandes raten, der am 22. Juli zwischen Preußen und Österreich zu Nikolsburg zustande kam. In Deutschland hatte mittlerweile der König Georg von Hannover über die Preußen bei Langensalza (27. Juni) gesiegt, konnte sich aber trotzdem nicht nach dem Süden durchschlagen und. sah $%ich zur Gindely-Mayer, Lehrbuch für Obergymn. IIT, Bd, 10, Aufl. nn