Steiermark, Kärnthen, Krain, Istrien. und Tirol bekannt. sind, in diese Bestaudtheile sich aufgelöst und ihre spätere Begrenzung angenommen haben. Die Bewohner derselben wechselten in den Zeiten der Völkerwanderung mannigfach; zu den früher meist deutschen Einwohnern kamen im Laufe des 6. und 7. Jahrhun- derts slavische Einwanderer in solcher Masse, dass sie sich über den grössten Theil dieser Länder ausdehnten. Neben den bairi- schen Herzögen, welche die Herrschaft ‚über diese Gebiete an sich zu reissen suchten, bemühten sich später um dieselbe die Karolinger und zwar mit entscheidendem Erfolge. Nach dem Sturze der letzteren wechselte das Schicksal dieser Gebiete und ihre Bezeichnung mannigfach, bis sich endlich im Laufe des 11., 12. und 13. Jahrhunderts jene Eintheilung geltend zu machen begann, welche für die Folgezeit massgebend wurde, Solche Theile waren: ı [Oesterreich.] Schon von Karl dem Grossen wurde eine Ost- mark gegen die Avaren errichtet, die sich bis nach Ungarn erstreckte, allein dieselbe erlag nach der Einwanderung der Magyaren der Eroberung der letztern. Nach dem Siege Otto’s I auf dem Lechfelde (955) wurde eine neue Ostmark als Grenz- veste Deutschlands gegen Ungarn errichtet, doch reichte diese in ihrer ersten Ausdehnung nicht einmal bis an den Wiener Wald. Vor oder im J. 976 kam Leopold I, der einer spätern Tradition zufolge aus dem Hause der Grafen von Babenberg stammte, in den Besitz der Markgrafschaft und seine Nachkommen er- hielten sich durch Tapferkeit und Klugheit in demselben, obwohl die Erblichkeit ihnen noch nicht zugestanden war. Kine wesent- liche Erweiterung erlangte die Ostinark, welche zum erstenmal in einer Urkunde Otto’s III vom Jahre 996 Oesterreich genannt ‘wird, in den Kriegen Heinrichs III mit Ungarn; sie erstreckte sich seitdem bis. an die. Leitha und bekam dadurch eine natür- liche Abgrenzung gegen den Osten. Der Zwiespalt, in welchen im folgenden Jahrhundert die Welfen mit Kaiser Konrad HI ‘gerieten, hatte zur Folge, dass Markgraf Leopold V ({ 1141) sogar zum Herzog von Baiern erhoben wurde, allein sein Bruder und Nachfolger Heinrich II (+ 1177, von seiner Betheuerungs- weise Jasomirgott genannt) musste das Herzogthum um des Reichsfriedens willen wieder an Heinrich den Löwen abtre- ten. Für dieses Opfer wurde Heinrich II von Kaiser Friedrich I dadurch entschädigt, dass die Markgrafschaft Oesterreich mit Ka