200 welcher seinen Siegen ein Ende machen wollte, zog gezen ihn an der Spitze eines auserlesenen über 100.000 Mann zählenden Heeres, in dem besonders viele Franzosen waren, verlor aber die Schlacht bei Nikopolis (1396) und konnte sich selbst nur mit Mühe retten. Der Weg nach Ungarn lag jetzt offen vor den Türken, Als darauf Bajesid die Belagerung Konstantinopels in Angriff nahm, zwang ihn das siegreiche Vordringen des Mon- golenherrschers Timur zur Rückkehr nach Kleinasien, wo er bei Angora völlig geschlagen und gefangen genommen wurde (1402), Er starb im Gefängniss (1403). Da auch Timur bald (1405) starb und ‘sein Reich nach seinem Tode zerfiel, erhob sich die Macht der Osmanen von neuem. Unter den Sultanen Mohammed I (14131421) und Murad II (1421—1451) ergossen sich die osmanischen Heere wieder nach Europa bis in das innere Ungarn und unter Mo- hammed II (1451—1481) wurde endlich Konstantinopel erobert und zur Residenz des Reiches erhoben (1453). Die Länder der illyrischen Halbinsel, so ‚weit sie nicht bereits den Türken ge- börten, wurden jetzt insgesammt unterworfen, in Asien aber dem Kaiserthum Trapezunt ein Ende gemacht (1461). Die Zerrissen- heit des Abendlandes hatte solche Erfolge ermöglicht. *) 3 69. Die Mongolen. ; Zum zweiten Male machten die Mongolen unter Timur- lenk (d. i. Timur dem Lahmen, von den Abendländern gewöhn- lich Tamerlan geheissen 1369-—1405) die Welt erzittern. Nach- dem derselbe Samarkand in der grossen Bucharei erobert und daselbst seinen Herrschersitz aufgeschlagen hatte (1369), dehnte er in den folgenden Jahrzehenden seine Eroberungen nach allen vier Weltgegenden aus. Von den Völkern am schwarzen und kaspi- schen Meere bis zum persischen Meerbusen, also vom südlichen Russland bis nach Persien, ja zuletzt auch bis nach Indien hin; wurde er bald als der unüberwindliche Herrscher anerkannt; wer ihm entgegenzutreten wagte, bezahlte den Versuch mit sicherer Niederlage, Furchtbar verwüstete Länder und zerstörte Städte be- zeichneten den Zug, den sein Heer genommen; Delhi, Damascus und Bagdad, die prachtvollsten und volkreichsten Städte ihrer Zeit, wurden von den rohen Schaaren Timurs dem Erdboden *) Zinkeisen: Geschichte des osmanischen Reiches.