' 3 ruhelosen Leben ein Ende. Schweden, am Rande des Ahbgrundes, an Geld und Menschen erschöpft, mußte um jeden Preis Frieden schließen. Nach- dem es schon vorher die Hälfte Pommerns an Preußen, Bremen und Verden an Hannover abgetreten hatte, überließ es im Vertrag zu Nystädt (1721) die Ostseeprovinzen, Livland, Estland, Ingermanland und einen Teil Kareliens, an Rußland; Dänemark behielt jenen Teil Sehleswigs, den es dem Herzoge von Holstein entrissen hatte. So sank Schwedens Groß- machtstellung dahin und Rußland trat an seine Stelle. Der Tod Peters des Großen. Auch nach dem Kriege arbeitete Veter der Große, der sich jetzt den Titel eines Kaisers aller Reußen beigelegt hatte, eifrig an der Kultivierung Rußlands weiter. Seine letzten Lebensjahre wurden ihm aber verbittert. Die mit seinen Neuerungen Unzufriedenen setzten ihre Hoffnung auf seinen Sohn Alexei. Durch Trotz und Starrsinn hatte sich dieser schon früher die Liehe des Vaters verscherzt; jetzt schritt er zu offenem Widerstande. Da ließ ihn Peter verhaften; Alexei starb im Gefängnisse. Kummer, Sorge und unregelmäbBige Lebensweise untergruben Peters Gesundheit. Als er ein dem Untersinken nahes Boot retten wollte, zog er sich durch einen Sprung ins Wasser eine heftige Erkältung zu, infolge deren er 1725 starb. 11. Karl VI. (1711-1740). Der erste Türkenkrieg. Die Quadrupelallianz. Nach dem Ende des Spanischen Erbfolgekrieges sah sich Karl VI. in einen Krieg mit den Türken verwickelt. Die Türken hatten sich für die Verluste, die sie dem Kaiser gegenüber erlitten hatten, dadurch zu entschädigen gesucht, daß sie den Venetianern Morea entrissen. Auf den Rat Eugens nahm sich der Kaiser der mit ihm verbündeten Venetianer an und erklärte der Türkei, welche seine Fürsprache schroff zurückwies, den Krieg. Als die Türken Peterwardein belagerten, zog Eugen zum Entsatze heran. Ein unwiderstehlicher Angriff seiner eisengepanzerten Reiter entschied den Sieg für ihn (1716). Im folgenden Jahre ühersehritt Eugen mit einem großen und wohl ausgerüsteten Heere, bei dem sich zahlreiche Prinzen und Generale aus allen Ländern Europas als Freiwillige eingefunden hatten, die Donau und begann die Belagerung von Belgrad. Ein ungeheures türkisches Entsatzheer zog heran und Eugen sah sich mit seinen durch Krankheiten stark gesehwächten Truppen zwischen diesem und der noch unbezwungenen Vestung eingeschlossen. ‘Aber er rerzagte nicht. Am frühen Morgen des 16. August 1717, einem nebligen Tage, griff er unrermutet das befestigte Lager des türkischen Entsatzheeres an und erfocht einen glänzenden Sieg. Vinige Tage später ergab sich auch die Festung Belgrad. ö K*