1. A b s < n i t k. M >..~. Einleitung. Von den Alterthümern überhaupt. §. 4. Wichtigkeit des lateinischen Sprach-Studiums. Die Sprache der alten Römer wird seit Jahrhunder- ten an allen gelehrten, .d. i. zur höhern Bildung bestimmten Schulanstalten *) als Gegenstand eines mehrjährigen Stu- diums betrieben. Dieß geschieht, theils weil die Kenntniß der lateinischen Sprache, als Gelehrten sprache, zur Er- werbung wissenschaftlicher Kenntnisse in den höheren Facultä- ten **) überhaupt nothwendig und unentbehrlich ist; theils auch , weil sie die Sprache eines Volkes war , welches durch seine Colonien, Gesetze und Einrichtungen in den meisten Län- dern der alten Welt, nicht nur den mächtigsten Einfluß auf die Bildung der neueren Völker und Sprachen ***) hatte, sondern auch in den noch vorhandenen classischen Werken sei- ner Gelehrten und Weisen, seiner Staatsmänner, Gesetzge- ber, Geschichtschreiber , kéRedner und Dichter einen unermeßli- c<en Schaß musterhafter menschlicher Weisheit, Wisssenschaft und Kunst zum kostbaren Erbtheil hinterließ. Die Sprache der alten Römer verdient es daher gewiß,, daß die Jugend zur Er- lernung derselben mit allem Fleiß angelcitet werde. *) Gymnasien, Lycäen, Akademien und Universitäten. *t) Philosophie , Medicin, Jus, Theologie. «*) Die italienische, französische, spanische, portugiesishe und wallachische Sprache sind Töchter der lateinischen. Auch die englische und selbst die deutsche Sprache hat manche Aus- drücke aus dem Latein entlehnt, z. B. Fenster (kenestra) , Nase (nasus) , Krone (corona), Salz (sal), Tafel (1abula) schreiben (scribere) , irren Cerrare) , u. s. w. Röm. Alterthümer.