4. Folgen der hellenischen Siege. Die herrlichen Siege über die Perser hatten für Hellas die wichtigsten Folgen. Die Griechen hatten sich in gemeinsamer Gefahr als gemeinsames Volk fühlen gelernt und die Kraft ihrer Einig— keit erkannt. Dadurch wurde das Selbst- und Nationalgefühl mächtig gehoben und die Vaterlandsliebe gestärkt. Hellas nahm nun einen großartigen Aufschwung, besonders aber Athen. Wachsende Macht Athens. Auf den Rath des Themistokles begannen die Athener den Bau gewaltiger Ringmauern, obwohl ihre Stadt noch größtentheils in Trümmern lag. Aber die Spar— taner blickten mit Neid und Eifersucht auf das Thun der Athener und verboten ihnen den Mauerbau. Da half abermals eine List des Themistokles. Er gieng selbst nach Sparta und wusste die Spartaner solange hinzuhalten, bis der Bau vollendet war. Hierauf umgab er auch die Hafenstadt Athens, den Piräeus, mit Befestigungswerken. Diese Seefestung mit der noch vergrößerten Flotte sollte das Hauptboll— werk der athenischen Macht sein. Während so Themistokles die Grund— lagen zu Athensgäußerer Machtentfaltung schuf, wurde durch Aristides die Verfassung weiter ausgebildet. Er stellte die vierte Chasse der Bürger zum Lohne für die bewiesene Tapfer— keit den drei oberen Classen gleich. Dadurch war das Staats— gebäude der Bürgergleichheit vollendet. In das gesicherte Athen wanderten nun von nah und fern Handwerker und Künstler ein, die durch ihre Betriebsamkeit den Verkehr und den Reichthum der Stadt noch vermehrten. Athen begann Weltstadt zu werden. Dieser Aufschwung, sowie die Fortsetzung der Kriege gegen die Perser brachte auch die Hegemonieüber Griechenland an Athen. Sparta dagegen trat in den Hintergrund. Der delische Bund. Der Krieg gegen die Perser war inzwischen von den Griechen fortgesetzt worden. Ein allgemeiner Hellenenbund hatte sich gebildet, an dessen Spitze Sparta unter Pausaniasstand. Aber Pausanias machte sich bald durch Stolz, Herrschsucht und Uppig— keit verhasst. Dazu kam er noch in den Verdacht, mit den Persern im Bunde zu stehen, um die Herrschaft über ganz Hellas zu erlangen. Deshalb übertrugen die Bundesgenossen die Oberleitung den Athenern. Aristides regelte die Verhältnisse des neuen