220 Erste Hauptabtheilung. Jahr n. Chr. sie unter die Oberaufsicht eines obersten Kriegsbeamten gestellt. Durch glückliche Kriege gegen die Germanen, Per⸗ ser und Mauren wurde der Friede von Außen gesichert, aber in dem Innern die Christen verfolget. Auf des Cäsars Galerius Betreiben legten die beiden Augusi die Regierung nieder, die beiden Cäsaren wurden Au— guste, und nahmen Severus und Maximus ju Cäsarn an 306. Aber gleich fühlte man auch, daß Diocletian's kräftige Hand nicht mehr den Zügel leitete. Bald erhoben sich unter den Augusten und Cü⸗ sarn selbst Streitigkeiten, besondere als auf einmahl. wie⸗ der 6 Auguste entstanden. Die Verwirrungen und Kämpfe gingen bis 320 Constantin fort, wo Constantin der Große allein als Be— der Große, herrscher des römischen Reiches dastand. Schon seit 322. 311 hatte er die christliche Religion angenommen, welche nun die herrschende, öffentliche Religion des ganzen roͤ⸗ mischen Reiches wurde. Das Christenthum hatte durch seine innere Wahr—⸗ heit und Stärke eben so sehr, als durch die Tugenden seiner frühern Bekenner, sich nach dem Tode des goöͤtt⸗ lichen Stifters von Palästina aus, über die einzelnen Provinzen des römischen Reiches in Asien, Afrika und Europa verbreitet. Obgleich die hervorragenden Eigen⸗ schaften des Christen, seine Liebe zu Gott, seine Liebe zu seinem Mitmenschen, und selbst gegen seine Feinde / die treue Erfüllung seiner Unterthanspflichten, seine Ruhe, seine Geduld in den Leiden — ihm Achtung und wenigstens Duldung hätten erwerben sollen, so sehen wir, daß man ihn auf den Befehl der Kaiser oft auch aus Haß, oder Rachsucht u. s. w. verfolgte. Aber ungeachtet dieser Bedrükungen, welche die Christen mit glänzendem Muthe bestanden, gewann das Christenthum 306.