8 Vorwort zur ersten Auflage. Die Gesichtspunkte, die mich bei dem Lehrbuche der Ge- schichte des Altertums für Oberklassen leiteten, waren auch bei der Abfassung des vorliegenden Lehrbuches maßgebend. Auch im Mittelalter glaubte ich am Eingange der Hauptabschnitte die wichtigsten Quellen übersichtlich zusammenstellen zu sollen, um wissbegierige Jünglinge zum Studium derselben anzuregen. Bei der Gelegenheit wies ich auf die in deutscher Bearbeitung erschie- nenen „Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit” hin, welche als wichtiges Hilfsmittel für den Geschichtsunterricht noch viel zu wenig verwertet werden. Neben den Quellen wurden bei jedem Geschichtsabschnitte die bedeutendsten Hilfsschriften an- geführt, um dem Schüler jene Werke namhaft zu machen, aus welchen er bei seinem Drange nach Erweiterung des historischen Wissens sich Rat und Belehrung holen kann. Desgleichen wurde auf die zunächst zur Erläuterung der Kunstgeschichte dienenden Bildwerke von Langl, Weiser, Lübke und Caspar verwiesen, zu denen sich in neuester Zeit die. im Verlage von E. A. Seemann zu Leipzig erschienenen „kunsthisterischen Bilderbogen” als ein durch Billigkeit und Zweckmüßigkeit. hervorragendes Unterrichts- mittel gesellen. Was die Auswahl des Stoffes anbelangt, so war zunächst die Rücksicht auf die dem Gegenstande zugewiesene Zeit maß- gebend. In der VL Klasse des Gymnasiums, das ich zunächst im Auge hatte, sind wöchentlich 3, in beiden Semestern circa 120— 130 Geschichtsstunden. Rechnet man wieder ein Dritteil, also 40 Stunden zur Prüfung und Wiederholung ab, so bleiben 80 Stunden, in welchen gewiss unschwer 230, also nicht ein- mal 3 Seiten per Stunde bewältigt werden können. Die Rück- sicht auf die Schüler beeinflusste mich auch bei der ‚Auswah! und Behandlung der einzelnen Abschnitte, Alles minder. Wich-