107 flach (an der Ostsee) oder felsig (Morwegen, Westseite von Ame— rika) und zum Theil sehr hoch. Das Meer wird ohne Zweifel weder groößer, noch kleiner, obwohl es hie und da (an Felsküsten, z. B. in Dalmatien) tiefer ins Land kommt und an andern Orten (MNil⸗-Gangesmündung) zurückweicht. Der Meeresboden ist sehr ungleich; eben, bergig, felsig u. s. w. Die Tiefe des Meeres ist sehr verschieden; manche Meere sind nur 50 bis 100, andere mehre 1000 F. tief; es gibt mehre Stellen, wo man bei 2 und 3000 Klafter Tiefe keinen Grund erreicht. Selbst in bedeutenden Tiefen erscheint das Meerwasser ganz durchsichtig, so daß man oft in einer Tiefe von 5—600 F. den Grund erkennt. Sieht man über das Meer weg, so erscheint es gewöhnlich bläulich oder grünlich, an manchen Stellen da— gegen, durch kleine Wasserthierchen, Gewächse u. dgl. roth, hell⸗ grun u. s. w. Bewegt leuchtet das Wasser warmer Meere oft herrlich, was von kleinen Thierchen und faulenden Stoffen her⸗ rühren soll. Das Meerwasser enthält ziemlich viele Salztheile (etwa 8/00), weiche es untrinkbar und schwerer machen als das süße Wasser. Daher gehen die Schiffe in diesem um ungefähr !/0 tiefer als in jenem. Wegen seines Salzgehaltes gefriert das Seewasser schwerer als das süße; dabei werden aber die salzigen Theile ausgeschie— den, so daß geschmolzenes Meereis trinkbares Wasser gibt. Die Meere ganz im N. und im S. der Erde sind fast immer mit Eis bedeckt. Ausgezeichnet sind die in diesen Gegenden umher— schwimmenden Eisberge, welche oft die auffallendsten Gestalten besitzen und zuweilen sehr groß sind. Ein Seefahrer berechnete das Gewicht eines besonders großen auf 28,000 Mill Ztr. Trifft der Wind das Meer, so kommt es in Bewegung, seine Oberfläche erhebt sich, senkt und hebt sich wieder u. s. w. Dabei rückt das Wasser nur um ein sehr Geringes; nur die bewegende Kraft des Windes schreitet fort. Man nennt diese Erhebungen Wellen; sie sind von ungleicher Höhe und bei star— ken Stürmen aus der Vertiefung gemessen 18 bis 20, höchstens 28 F. hoch. In einer Tiefe von 100 F. wird auch der stärkste Wellenschlag nicht empfunden. Gießt man Oel auf das stark bewegte Meer, so gleitet der Wind über das Wasser hinweg und die Wellen legen sich auf eine Zeit lang. An den Küsten kommen oft mehre Wellen übereinander und schlagen so vereint mit großer Kraft an die Felsen; das ist die Brandung. Sie steigt oft zu 20—40, ja 60 F. empor. Auusser dem stäten Wellenschlag, welcher sein Faulen ver⸗ hindert, fließt das Meer auch in vielen Gegenden, oder hat Strömungen. Die größte ist der Weststrom, ein mäßiges (2—8 M. täglich) Flieken des Wassers im stillen Meer gegen W. Dasselbe geht um Afrika und an Amerika vorbei gegen die Kü—