114 steine (unten VII.), in welchen viele derselben abgedrückt oder versteinert erhalten sind. Aus diesen in bestimmter Reihe liegen⸗ den Schichten und ihren Versteinerungen schöpft der Forscher die Kunde der erwähnten Vorgänge. Uiberbleibsel der vollkom⸗ mensten Thiere (Vögel, Säugethiere, Affen) finden sich nur in den iüngsten Schichten. Waͤhrend dieser langen Zeit erkaltete die Erde aussen im⸗ mer mehr, zog sich mithin ihre Rinde bedeutend zusammen und mußte endlich an vielen Stellen spalten. Nun drückte die er⸗ starrte Hülle mit ungeheurer Schwere auf das weiche Innere und nöthigte dieses, durch die Risse hervorzudringen (wie Was— ser durch Eisspalten emporquillt). Dieses aus der Tiefe Em— porgedrungene sind die Gebirge. Daß diese Ansicht richtig sei geht daraus hervor, daß auf beiden Seiten fast aller Gebirge die, wagerecht gebildeten, Gesteinschichten aufgerichtet und schief an dieselben gelehnt sind. Zugleich hoben die aufsteigenden Ge— birge nicht selten Stücke jener Schichten mit empor und so findet man oft dgl. (mit Versteinerungen) bis 18,000 F. hoch und darunter das hebende ungeschichtete Gestein. ) Die Ge— birge sind also nicht das Aelteste auf der Erde, sondern meist jünger als der größte Theil der Gewächs- und Thierschöpfung **9. Nachdem allmälig alles beruhigt war, trat endlich der Mensch auf, das Schlußglied der ganzen irdischen Schöpfung, er zuletzt, weil er das vollkommenste Erdwesen und weil sein Dasein von dem fast aller Gewächs- und Thierarten abhängt. Daß dies auch wirklich der Fall gewesen, beweiset die Erfahrung, daß Men⸗ schenknochen und Zeichen menschlicher Thätigkeit nur in den Erd⸗ schichten sich finden, welche auch noch jetzt gebildet werden. Un⸗ ter einem glücklichen Himmel, in einer Landschaft (vielleicht auch in mehren), wo alles zur Erhaltung des Lebens Nöthige in rei— chem Maße vorhanden ist, da müssen die ersten Menschen ihr Leben begonnen haben. Man sucht diese Urheimat unseres Ge⸗ schlechtes (das Paradies) in den schönen Thälern des westlichen Asiens, und wirklich hat man dort Gegenden gefunden, welche zum ersten Wohnsitz der Menschen geeignet gewesen sein dürf—⸗ len. Nach der Ausbreitung der Menschen über eine bedeutende Strecke der Erde trat in vielen Ländern noch eine großartige Ueberschwemmung ein, von welcher fast alle Völker uralte Sa⸗ gen haben. Durch diese bildeten sich die Thäler weiter aus und nahm überhaupt das Land die Gestalt an, die es im Ganzen auch jetzt noch besitzt. ) So besteht z. B. der Gipfel des Butschetsch fast ganz aus geschich⸗ letem Kalk; doch liegt darunter der hie und da erkennbare Gra— nit, welcher denselben erhoben. Aehnliches zeigt fast jedes Gebirg. Das hohe fogarascher Gebirg ist iünger, ais die Berge der sach⸗ sischen Stühle.