274 steht, und gegen den Elbedurchbruch senkt, steigt auf der -Nordseite allmählich an; nur einzelne vulkanische Kegel (z. B. der Bärenstein, Pöhlstein) steigen in der Nähe des Kammes, der nirgends bis 650 m herabsinkt, steiler an. Da hier die Talbildung wie im Frankenwalde ist ‘vgl. S. 269), so liegen auch hier die vielen Ortschaften teilweise auf den Hochflächen, in den flacheren Tälern des Oberlaufes aber als lange Zeilen beiderseits des Baches (Gassenorte). Die Flußläufe sind von der Faltungsrichtung des Grundgebirges unabhängig. Das große Tal, das einst von der Pleißequelle über Zwickau, Chemnitz, Freiberg nach Plauen bei Dresden zog, tritt jetzt landschaftlich kaum merklich hervor. Dieser wegen der bei Zwickau, Chemnitz und Plauen ausgebeuteten Steinkohlenschätze als die Sächsische Kohlenmulde bezeichnete Tal- zug trennt das Erzgebirge vom Sächsischen Mittelgebirge. Fig. 18. BT.) PAR UUNFAFr m LG ie MKARLEBADE jr vr zz 1:1,000.000. Nach A. Penck. 1 Urgestein, 2 Alte Gesteine, b Basalt. EH. 1:100.000. Trotz der sorgfältigsten Ausnützung des Bodens vermag ‘der Ackerbau infolge des sehr rauhen Klimas und kargen Bodens nur ‘/; der Bevölkerung zu ernähren (Kartoffel'), und auch die Produkte der Viehzucht, welche besonders im Vogtland betrieben wird, genügen keineswegs. Der trefflich bewirtschaftete Wald (meist Fichten) bedeckt jetzt nicht einmal !/, des Bodens, liefert aber noch Holz für die zuf der Zschopau, auf der Freiberger und Zwickauer Mulde betriebene Flößerei. Der Bergbau, der im 12, Jht. die Besiedlung des Erzgebirges ver- anlaßte, beschäftigt (den Kohlenbergbau in der Kohlenmulde ein- gerechnet) nur mehr !/,„ der Bewohner. Diese haben sich, da sie den heimischen Boden nur ungern verlassen, größtenteils der Industrie zugewendet, die nirgends im Deutschen Reiche so mannigfaltig‘ und stark entwickelt ist wie hier. Baumwollindustrie und Strumpfwirkerei (im Vogtland und seiner n. Abdachung und in Chemnitz), Erzeugung von Posamentierwaren?) (Annaberg), welche wie die Holz-, Spiel- und Blech- warenerzeugung meist als Hausindustrie betrieben wird, die Spitzen- 2) Als solche bezeichnet man alle zum Aufputz der Kleider verwendeten Artikel, welche durch Bespinnen hergestellt werden, also Borten, Schnüre, Fransen, Quasten, Knöpfe.