alle Punkte der auf der erleuchteten Halbkugel liegenden Hälfte eines solchen Kreises gleichzeitig vor der Sonne vorüberziehen, also auch zu gleicher Zeit Mittag haben. Da die Meridiankreise gleiche Größe mit dem Äquator haben, so wird auch jeder der 360 Grade, in welche man jeden der Meridiankreise cheilen kann, gleich sein einem Grade am Äquator, also 10 am Meridian— reise — 10 am Äquator — 15 geographischen Meilen. Jeder Meridiankreis theilt, wie der Aquator, die Erdoberfläche in zwei Hälften, eine westliche und eine östliche; auf jeder derselben liegt die Hälfte eines Meridiankreises, welche, den Aquator durch⸗ schneidend, von Pol zu Pol reicht und schlechtweg Meridian genanut wird. Man hat also 180 Meridiankreise und 360 Meridiane. Da jeder Grad wieder in Minuten, jede Minnte in Secunden u. s. w. ein— getheilt wird, und durch jeden der entsprechenden Theilungspunkte ein Meridiankreis gelegt werden kann, so ist die Zahl der möglichen Meridiankreise eine unbeschränkte. Nehmen wir nun einen beliebigen Meridiankreis, theilen wir denselben in 360 Theile, also von Pol zu Pol in 180 Theile, und legen wir immer durch je zwei einander entgegengesetzte Punkte des Meridiankreises Kreife so um die Erde, dass jeder derselben überall —DDV— dieselben: 1. auch alle untereinander parallel sein, 2. vom Aquator gegen die Pole zu immer kleiner werden, und Z. auf der Erdkugel so vertheilt sein, dass zwischen dem Äquator und jedem der beiden Pole 89 Kreise sich befinden. Man nennt diese Kreise, weil sie mit dem Äüauator varallel laufen, Parallelkreise (abgekürzt Parallelen). Man zählt die Parallelkreise vom Äquator gegen jeden der beiden Pole zu, so dass der Aquator mit 9. jeder folgende Parallelkreis mit der fortlaufenden Nummer von 1489 verzeichnet wird: die Zahl 90 fällt auf jeden der beiden Pole) Während ein Grad des Äquators 111 7m lang ist, ist ein Grad des 30. Parallelkreises nur mehr 90, des 40. 85. des 50. 71. des 70. 38 und des 80. nur nehr 19 m lang. z. 5. Ortsbestimmung auf der Erde. Geographische Breite und Lünge. Durch die Parallelkreise und Meridiankreise wird die Erdoberfläche mit cinem Netze von Linien überzogen, dessen einzelne Maschen Vier⸗ ecke sind und welches ermöglicht, die Lage eines Punktes, z. B. einer Stadt, auf der Erdoberfläche in einfacher Weise genau zu bestimmen. Zuerst zählt man auf dem Meridiane, unter welchem der Ort liegt