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ich es nicht sehe. Der Tastsinn des Blinden ist noch feiner. 
Der Blinde unterscheidet durch seinen Tastsinn den Gries vom 
Mohn, den Kümmel vom Dillsamen und liest Bücher, deren 
Wörter mit eorhöhten Buchstaben gedruckt sind. 
b) Wenn wir einen Sinn verlieren, so entwickeln sich 
die übrigen um so besser, sio werden um so empfindlicher. 
Wer alle 5 Sinne besitzt, heisst vollIs innig. Wem ein oder 
der andere fehlt, heisst halbsinnig. Das Gesicht fehlt dem 
Blinden, das Gehör den Tauben. Weil der Taube auch das 
Sprechen von selbst nicht erlernt, heisst er auch taubstumm. 
Der Geruchsinn fehlt vioelen. Dor Schmecksinn und Tastsinn 
kann nie fehlon. — Manche sehen sonst ganz gut, aber sie 
erkennen z. B. die rothe Farbe nicht. Solche heissen farben— 
bplind. Maler, Anstreicher, bei der Eisenbann Bedienstete 
dürfen nicht farbenblind sein. 
Plan. a) Einleitung: Herzählen der fünf Sinne. 1. Th. S 
2. Th. Hörsinn. 3. Geruchsinn. 4. Th. Schmecksinn. 5. aea ee 
Halbsinnigkeit. 
10. Schicklichkeitsregeln. 
1. Kleidung. Ein ordentliches Kind legt seine Kleider 
beim Auskleiden an einen Ort, damit es dieselben am Morgen 
nicht mit vielem Zeitverluste erst zusammensuchen müsse. Hände 
und Gesicht sollen gewaschen, die Haare gekämmt, die Schuhe 
gereinigt sein. Nur so dürfen wir in der Schule erscheinen. In 
zerrissenen Kleidern einherzugehen ist unschicklich. 
Reinlichkeit sei deine Freude, 
Sie ziert mehr, als Golĩd und Seide. 
Ordnung halt' in allen Dingen, 
So wird Alles wohl gelingen,— 
2. Haltung und Gang. Es ist nicht schön immer 
gesenkten Hauptes zu gehen oder auf eine Hüfte gelehnt zu stehen, 
oder die Hände in die Seiten zu stemmen. Unser Gang sei leicht 
und elastisch, nicht schwerfällig und schleppend. Die Mädchen 
sollen weder zu kleine trippelnde, noch zu große Schritte machen. 
3. Malzeit. Die Suppe soll man nicht mit lautem 
Schlürfen essen. Wer sich die besten Stücke aus der Schüssel 
langt, ist unbescheiden. Wir sollen bescheiden sein und auch 
Anderen etwas zukommen lassen. Mit vollem Munde sollen wir 
nicht sprechen und auch Niemand ansprechen, wenn er iß“ sonst 
könnte er nur mit vollem Munde antworten. Das Fleisch Sllen 
wir nicht mit den Fingern anfassen, sondern mit Gabe und