37 nen schon im Mai. Die Tanne trägt zweierlei Blüten (auf dem gleichen Baume). An der Spitze der Zweige sieht man rothe Zapfchen, die aus vielen Schuppen bestehen, und 2wischen diesen sitzen die Fruchtknötehen. Eine Blumenkrone haben weder diese weiblichen Blüton, noch die männlichen. Die letz- teren bestehen nur aus braunen Staubgefässen. Ihrer viele sitzen dicht gedrängt auf einem Stiele zur Seite der Zweige, ein sogenanntes Katzchen bildend. Jene rothen Zäpfehen wachsen nun allmälig weiter, und bilden die hangenden Tannenzapfen, an welchen“ 150 bis 200 glatte Schuppen wie Dachziegel über einander liegen. Zwischen je zwei Schuppen finden wir stets zwei kleine, braune Samchen. Ein jedes ist mit einem dünnen Hautchen, äühnlich dem Flügel einer Fliege, versehen. Wenn der Wind webt, so trägt er dieso geflügelten Kerne in woite Entfernung, vielleicht an einen Ort, wo noch keine Tannen stehen. So hat der weise Schöpfer für die Vermehrung des nützlichen Baumes gesorgt. 3. Und nützlich ist er in hohem Grade; denn das weisse, leichte Holz eignet sich vortrefflich zum Bauen. Aber aueh Schréiner, Binder u. s. w. wissen sich desselben sehr wohl zu —V und mit lebhafter, knisternder Flamme sich verzehrt. Die Rinde gibt Gerberlohe. Das Holz ist von einer Art Harz (Terpentin) durchzogen. Macht man in die Rinde einen Linschnitt, so quillt der Terpentin bald reichlich hervor. Man scheidet aus demselben ein flüchtiges Oel ab, das Terpentinöl, das den Malern unentbehrlich ist. Der UDeberrest ist das gelbe Harz. 4. Die Tanne bildet noeh beinahe überall, besonders im Gebirge, grosse Walder. Sie ist fast mit jedem Boden zufrieden, wenn er nur nicht sumpfig ist. Der verstandige Waldbesitzer bepflanzt abgeholzte Waidstrecken alsbald wieder. Er sammoelt nämlich die reifen Tannenzapfen, und gewinnt ihren Samen Reihenweise sdet or ihn in die Pflanzenschule aus und nach einigoen Jahren, wenn die Tannchen etwa 2 dem. hoch goeworden, pflanzt er sio in Reiben auf den leeren Waldboden. Nach 60 bis 100 Jahren sind die Bäaume erwachsen. 5. Der Rothtanne ist die Meisstanne oder Edeltanne in vielen Stücken ähnlich. Doch wird sie grösser, 80 bis 50 m. hoch, und 5 bis 9 dem. dick. Die Rinde der Moeisstanno ist weissgrau (daber ihr Name) und hat viele Harzblasen. Dioe Nadelu sind oben dunkelgrün mit zwei weisslichen Streifen. Sie sitzen kammartig zu beiden Seiten der Zweige. Die Zapfen stehen aufrecht; ihre Schuppen sind an der Spitze zurückge-