‚6b und vor allem Heringe, aus Ungarn Fische, Vieh, Kupfer und Zinn. — An diesem Handel beteiligten sich in hervorragender Weise die großen Kauf- mannsgeschlechter der Reichsstädte (namentlich die Fugger), welche im 15. Jahrhunderte Handelsgesellschaften bildeten und schließlich durch ihre Kapitalskraft namentlich den Wiener Markt ganz beherrschten, so daß die Klagen der einheimischen Kaufleute immer lauter wurden. b) Böhmen und seine Nebenländer. Unter Karl IV. war Böhmen durch die Goldene Bulle vom Deutschen Reiche unabhängig geworden, aber die königliche Macht sank in den Hussitenstürmen infolge des Verlustes der Krongüter, welche vom Adel und von Städten geraubt wurden, sowie infolge der schlechten Verwaltung unter den Jagellonen. Die Bedeutung der Landtage, welche sich auch in Mähren und Schlesien, aber später als in Böhmen entwickelt hatten, stieg infolge des Wechsels der Dynastien, der inneren Wirren und der Schwäche der Könige immer mehr. Vor den Hussitenkriegen bestanden sie aus den Prälaten, dem hohen und niederen Adel und den Vertretern der königlichen Städte. Während dieser Kriege stieg der Einfluß des hohen Adels immer höher, bis er unter den Jagellonen endlich alle Gewalt an sich brachte. Der Prälaten- stand verlor schon in der Hussitenzeit seinen Sitz im böhmischen Land- tage und auch den Städten, deren Wohlstand vernichtet war, suchte der Adel die Teilnahme am Landtage zu entreißen; nur durch Kkräftigsten Widerstand konnten sie wenigstens dieses ihr Recht behaupten. Der Bauern- stand geriet dagegen in eine immer größere Abhängigkeit vom Adel. Georg von Pod&brad suchte dem entgegenzuarbeiten, aber unter den schwachen Jagellonen wurden den Bauern stets höhere Leistungen auf- gebürdet und ein Recht nach dem anderen entzogen, bis endlich durch Landtagsbeschluß im Jahre 1487 der Bauer auf den ständischen Gütern auch die Freizügigkeit verlor und ganz leibeigen wurde. Auch auf anderen Gebieten wirkten die Hussitenkriege verheerend. Infolge der von Wenzel IV. verfügten Umwandlung der Universität Prag aus einer deutschen Reichsuniversität in eine von der böhmischen Nation beherrschte Landesanstalt und des hiedurch hervorgerufenen Auszuges der deutschen Professoren und Studenten aus Prag (1409), verlor sie ihre Bedeutung. Durch die feindliche Stellung gegenüber Rom und Italien wurde auch dem Humanismus der Zutritt erschwert. In den Städten wurde das gewerbe- und handelseifrige deutsche Element vernichtet oder zurückgedrängt, so daß Gewerbe und Handel von ihrer Höhe sanken; auch die Bergwerke verfielen. Von wissenschaftlichen Leistungen hatten nur die Rechts- bücher (namentlich das „Tobitschauer Buch“) Wert und diese entstanden außerhalb der Universität. Unter den Künsten erholten sich nur die