15 Gönneru und Freunden eine der angesehensten bürgerlichen Stellen im Lande fast aufgedrungen. Fünfzehn Jahre waren auf diese Weise verstrichen, und in jedem der letzten Jahre war der Entschluss, die va- terlieche Heimat zu besuchen, fast immer in dem Augenblicke der Ausführung vereitelt worden. Mit immer wachsender Sehnsucht erwarteten die Altern das Wiedersehen des wak- kern und geehrten Sohnes. Unterdessen waren ihr Trost und ihre Freude die Briefe, die er ihnen schrieb; und oft flossen ihre Tränen, wenn er mit immer gleicher Zärtliehkeit und Ehrerbietung zu seinem Vater und zu seiner Mutter sprach, sich der Tage seiner Jugend erinnerte und dankbar die Sorgfalt segnete, mit der sie den Grund z2u seinem jetzigen Glüeke gelegt hatten. Eines Sonntags gieng Meister Zeiland. der schon ein Mann von mehr als sechzig Jahren war, im sohlichten grauen Rooke, wie er ihn immer zu tragen gewohnt war. nach der Kirche, als ein schöner Reisewagen neben ihm hinrollt. Ein Kopf kommt aus dem Wagen heraus und sieht scharf naoh der Sohmiede. wendet sieh dann nach dem Manne im grauen Rock und zꝛieht sich sehnell. wie betroffen. zurück. In dem- selben Augenblicke hält der Wagen am nächsten Gasthofe. Der Fremde springt mit einem Bedienten heraus und Mei- ster Zeiland geht in die Kirche, ohne sonderlieh auf den Wagen und den Reisenden geachtet zu haben. Der Gottesdienst nimmt seinen Anfang. Das erste Lied wird gesungen und in der Mitte desselben zeigt sieh an dem gegenüberliegenden Kirchenstuhle ein Fremder von einneh- mender Gestalt, in anstàndigen Reisekleidern, und bittet um Erlaubnis, eintreten zu dürfen. Man rückt bereitwillig, ihm Platz z2u machen, und die augenblickliche Unruhe. die da- durch entssteht, verursacht, dass auch Meister Zeilaud einen Bliok hinuber nach dem Fremden wirft. Er bemerkt. dass die Blicke dieses Mannes auf ihn mit Aufmerksamkeit ge- richtet sind. Seine Gestalt scheint ihm bekannt; da er aber oft Gelegenheit hat. mit fremden Reisenden von aller Art zu. sprechen, so gibt er sieh nicht die Mühe, der dunkeln