Griechische Geschichte. Das Land. 1. Vor Asien hat Europa die viel größere Mannigfaltigkeit der (Niederung wie der klimatischen Verhältnisse voraus, und hier wieder ist Griechenland, der südliche Teil der Balkan-Halbinsel, besond^s begünstigt. Es zeichnet sich aus a. durch eine außerordentlich reiche horizontale Gliederung: durch Meereiuschmtte von beiden Seiten werden die drei natürlichen Teile getrennt und wird das Land so aus- aelockert daß kein Punkt in Mittel- und Südgriechenland vom Meer über 60 lern entfernt ist; dazu der Jnselreichtnm des Agmschen Meeres mit seinen regelmäßigen Winden; b. durch eine reiche vertikale Gliederung, welche nvar die Trennung in kleine Kantone begünstigt, aber auch bei müßiger Fruchtbarkeit ein tätiges Leben im Betrieb der verschiedenen Berufsarten fordert und durch seine landschaftlichen Reize dem griechischen Kunstsinn zustatten kam; c. durch sein herrliches Klima, gemäßigt, trocken, klar das die rasche Aufeinanderfolge verschiedener Vegetationszonen von Norden nach Süden (erst in Thessalien der Ölbaum, erst an der Küste von Arnos Orangen und Zitronen, die Dattelpalme erst m Messemen häufiger) und damit den Handel besördert. Größe ohne ^nseln zirka 71 500 qkrn, mit den jonischen Inseln, Kykladen und Kreta 85 250 qkm, (das heutige Griechenland hat c. 65 000 qkm). 2. im einzelnen zerfällt Griechenland in drei Hauptteile: a. Nord¬ ariechenland bis zum Busen von Ambrakia oder Arta im W., dem von damia im O. zu beiden Seiten des Pindos. Hier liegt 1) rni O. TlMaUen, ein überaus fruchtbares, durch feine Pferdezucht berühmtes Ebenenland, auf allen Seiten von Höhen überragt, im O. vom Olymp 2985-m, O>M, Pelion, im Süden vom Othrhs, durchströmt von dem Peneios (Tal ^.empe), 2) im W. das rauhe EpeiroS mit zerklüfteten Kalkgebirgen; hier m frucht- barer Hochebene Dodona. h. Mittelgriechenland oder Hellas bis zum korinthischen und saronischen Busen, schmal, aber von W. nach O. über 300 km lang, von einer Menge Bergketten und Bergen erfüllt; m der Mitte der Parnassos c. 2500 m, auf den nach SO. der Helikon, Kitharon, Pentelikon, die laurischeu Berge folgen; vom Südende des Pindos zieht der Ota nach O. und ließ einst am Meer nur noch für die an zwei Stellen wagenbreiten Thermopylen Raum. Mittelgriechenland zerfiel m folgende Landschaften: Im W. lagen 1) Akarnanien und 2) Atolien, MM großen Teil waldreich, von hohen Gebirgen durchzogen, mit einigen fruchtbaren Ebenen. 3) In der Mitte lagen mehrere kleine Landschaften, drei Lokris, das kleine Hirtenland Doris u. a. 4) Um den obern Kephissos her lag Phokis, teils ein ebenes, mäßig fruchtbares Land, teils ein rauhes Berg¬ land ; hier Delphi am Südabhang des Parnaffos. 5) Die fruchtbarste Landschaft war Böotien, hervorragend durch ausgezeichnete Pferde¬ zucht eine Korn- und Vorratskammer für die unfruchtbarere Umgegend, reich 'an. bedeutenden Städten, die zum großen Teil Schlachtorte gewesen sind: Theben, Orchomenos, Delion, Platää, Thespiä, Hanano», Koronea und Chäronea. 6) Attika, 2255 qkm groß, war im ganzen