— 48 — der polnischen Krone willen katholisch werden. Als dieser Siegmund III. noch des Vaters Tod (1582) mit der polnischen die schwedische Krone der- binden wollte, verdrängte ihn Gustav Wasas dritter Sohn Karl IX. als Verteidiger des Protestantismus", zuletzt König 1604—1611. Daher der Krieg mit Polen, den er auf seinen Sohn Gustav Adolf vererbte. 3. Reformation in England. Nirgends ist die Reformation in ihren Anfängen weniger das Werk inneren Glaubensdranges gewesen als in England, a. Hein¬ rich VIII. (1509—1547), ein begabter, humanistisch und scholastisch gebildeter, prachtliebender und despotischer Fürst, hatte ursprünglich keine Sympathien mit der Reformation und schrieb gegen Luthers Schrift von der babylonischen Gefangenschaft eine Schutzschrift für die sieben Sakramente, die ihm vom Papst den Ehrennamen emes Glaubensverteidigers (defensor fidei) eintrug. (Der Titel ist den Königen von England auch nach der Trennung von Rom geblieben.) Später bekam er (nach 24jähriger Ehe, aus der fünf Kinder hervor- gegangen waren) Bedenken über die Rechtmäßigkeit seiner Ehe mit der Witwe seines Bruders, Katharina von Aragonien, einer Tochter Ferdinands und Jsabellas, die dringender wurden, als er Ajm Boleyn (spr. Bulin) zu heiraten wünschte und der Papst mit Rück- sieht auf Karl V. und die Autorität seines Vorgängers zögerte, die Ehe sür nichtig zu erklären. Gestützt auf die Gutachten fremder Universitäten und Gelehrten ließ er sich mit Anna trauen und durch den neuen Erzbischof von Eanterbury, Thomas Eranmer, die erste Ehe für nichtig erklären, ja er ließ sich durch die SuprematsMe^ 1534 mm irdischen Oberhaupt der englischen KirHe machen. ^Die katholischen'Gegner des königlichen Supremats wie der treffliche Kanzler Thomas Morus wurden hingerichtet, ebenso spater die evangelischen Gegner der sechs Artikel („Blutartikel" 1539), welche die Lehre von der Verwandlung, Kelchentziehung, dem Cönbat, den Klosterqelübden, den Privatmessen, der Ohrenbeichte bei Todesstrafe einschärften. Der Verfechter der Klostergelübde hatte unmittelbar zuvor eine Menge Klöster aufgehoben und ein ungeheures Kirchengut sich angeeignet. Von seinen sechs Frauen hat Heinrich zwei hinrichten lassen, Anna Boleyn und Katharina Howard (spr. Hauerd), zwei verstieß er, jene Katharina und Anna von Cleve. Die der evangelischen Lehre zuneigte, entging nur durch ihre Vorsicht und den Tod des Königs großer Gefahr. Aus der ersten Ehe des Königs mit Katharina stammte eine Tochter Maria, aus der zweiten mit Anna Boleyn eine Tochter Elisabeth, aus der dritten mit Johanna Seymour (spr. Sihmör) ein Sohn Eduard. Dieser folgte zunächst als b. Eduard VI. (1547—1553). Unter ihm wurde unter Bei - beHaltung der königlichen Suprematie die Reformation von Cranmer Durchgeführt. Die biMösliche Verfassung und die katholische Gottes-