174 Dritter Zeitraum. Portugiesen sich von der Alleinherrschaft des italienischen und arabischen Handels frei zu machen und durch die Umschiffung Afrikas Indien zu erreichen; dann aber zwang das Vordringen der kulturfeindlichen Os- matten, bie mit ber Eroberung ber Krim unb Ägyptens bie End- punkte ber asiatischen Karawanenzüge sperrten, neue Verkehrswege, unb Heinrich der See-,toar mittels überseeischer Schissahrtsverbinbungen, zu suchen. Aus An- fahrer f i46o. unb mit Unterstützung bes Prinzen Heinrich, bem als Groß- meister bes Christusorbens (s. S. 141 Anm. 1) reiche Mittel zur Verfügung stauben, Hattert bie Portugiesen in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts die Azoren, Madeira und die Kanarien entdeckt und waren bis ans GrüneVorgebirge und zum Senegal gekommen. Im Jahre^l486^ umschiffte Bartholomäus Diaz das Stürmische Vorgebirge, das sein König das Vorgebirge der „guten Hoffnung" nannte. Vaseo da Gama erreichte 1498 nach einjähriger Fahrt Kalikut an der Malabarküste Ostindiens. Von einer südwestlichen Strömung der eigentlichen Richtung entführt, fand Cabral im Jahre 1500 die brasilianische Küste. Emannel der Große von Portugal setzte alle Kräfte ein, den jetzt anhebenden inbisch-enropäischen Seehanbel seinem Lanbe zu erhalten. Als Herr bes Hanbels von Jnbien unb Äthiopien"') verbot er anberen Völkern bie Teilnahme an diesen Fahrten, veranlage die portugiesischen Kaufleute Schiffe auszurüsten und ließ befestigte Plätze anlegen. Francisco d'^l- Das portugiesischem e i d a und Alfoufo d'Albuquerque schufen ein por^UZiesisches Ko- Kolonialreich, ^nialreich, zu bem außer ben Plätzen an ber afrikanischen Küste Teile der MMsse^Vorderindiens, Ceylons, der Malakkahalbinsel, Java, die Gewürz- inseln, unb Macao (in China) gehörten. Mittelpunkte bes asiatischen Hanbels würben Goa unb Malakka, wo oft 500 Kauffahrer auf emmal vor Anker lagen. Um den Uberlandhandel durch Persien ganz zu unterdrücken, schufen die Portugiesen auf der Insel Ormus (am Eingang in den persischen Meerbusen) einen Handelsplatz, und verhinderten durch Vertrage mit den arabischen und persischen Fürsten die Karawanenzüge nach anderen ^ich- Lissabon Mittel-tunaen. Lissabon trat an die Stelle von Venedig, .das sich vergeben "unlS.feW= erbot, ge^m Zcchluug eines großen Gewinnanteils alle von den PortugieM nach dem Tejo gebrachten Waren an die übrigen Volker zu vertreiben. 2. Die Entdeckungen der Spanier. Im Jahre 1474 hatte Tos- canelli aus Florenz eine Karte veröffentlicht, mit deren Hilfe er fernen Gedanken, man könne Ostasien durch eine W est fahrt erreichen, versmnbild- Kolumbus, lichte. Ein Italiener, CrisUsoro Colombo (spanisch Enstoval Colon), um bas Jahr 1446 zu Genua (?) geboren, ber. erst ben väterlichen Berus eines Wollenwebers getrieben, bann aber als Seemann auf weiten Fahrten unb burch Stubien sein Wissen, bereichert hatte, wagte es bie Probe zu machen. Da er in Portugal für seine Pläne keine Unterstützung sanb, wandte er sich nach Spaniens aber erst nach jahrelangem karten zeigte sich ihm bie Köiügin Jsabell. günstig. Die audalusische Seestadt P» °s wurde angewiesen, ihm drei bemannt- Schisse zu stellen. Mit diesen >uhr 1) c~n Äthiopien, von dessen Bedeutung man übertriebene Vorstellungen hatte, hoffte man den christlichen „Priesterkönig Johannes", eme aus Verwechslungen un Verschiebungen entstandene mythische Gestalt jener Zeiten, zu finden.