42 c. Gustav Adolf und Wallenstein. Der Kaiser zeigte sich gegen Frankreich nachgiebig im Mantuanischen Erb- folgstreite, um allein gegen Schweden Front machen zu 1631 können, 1631, und berief Wallenstein zurück als alleinigen und unumschränkten Generalissimus eines zu werbenden Heeres. Dieser behauptete seine feste Stellung bei Nürnberg und Fürth 1632 gegen Gustav Adolf. Er wurde geschlagen bei Lützen Nov. 1632; aber der König fällt, Herzog Bernhard von Weimar er¬ kämpft den Sieg; Wallenstein zieht sich nach Böhmen zurück. 3. Französisch-schwedischer Krieg 1632—1648. 1. Änderung der 'politischen Lage nach des Königs Tod. An der Spitze des schwedisch-deutschen Heeres stand Herzog Bernhard von Weimar (bald darauf im kurzen Besitze der Bis¬ tümer Würzburg und Bamberg als Herzog von Franken) und der General Horn; die Politik leitete der Kanzler Axel Oxenstierna. Auf dauernde Eroberungen in Süd- und Mittel¬ deutschland verzichteten die Schweden; die Rheinpfalz wurde den Kindern Friedrichs Y. (starb 1632 zu Mainz) zurückgegeben. — Eine engere Verbindung einigte die süddeutschen prote¬ stantischen Reichsstände zu Heilbronn 1633 unter Mitwirkung Frankreichs. — Bernhard von Weimar stand tief in Bayern, Georg von Lüneburg siegreich in Norddeutschland; Sachsen und Brandenburger und der jetzt schwedische General Thurn in Schlesien; der Kaiser befand sich in der gröfsten Not; Wallenstein safs in Böhmen und liefs nur gegen Thurn einen Zug unternehmne. 2. Wallensteins Verrat und Tod. Seine politischen Pläne sind dunkel und schwankend, am wahrscheinlichsten gerichtet: auf die Erwerbung bedeutender Reichslande (Kur¬ pfalz u. a.) für sich, Frieden mit den Protestanten ohne Mit¬ wirkung der Ausländer, Beschränkung der bayerischen Macht, Opposition gegen die Absichten des Kaisers und der spanisch¬ klerikalen Hofpartei, Umgestaltung des Reichs. Der Absicht der Hofpartei, den jungen Ferdinand an seiner Statt zum Generalissimus zu ernennen, begegnete er durch den Ver- 1634 such, die Armee für seine Pläne zu gewinnen. Die Gene¬ rale verpflichten sich schriftlich zu Pilsen, um ihn um jeden Preis im Oberbefehl zu erhalten. Wallensteins Verhandlungen