— 160 dessen umwohnende Völkerschaften von den Brahmanen geistig beherrscht wurden. Von Pattäla aus erforschte er selbst die Indusmündungen und versah sie mit Häfen und Befestigungen. Nachdem er die Verhältnisse der unterworfenen Länder geordnet, zwei Satrapien errichtet und mehrere Städte gegründet hatte, trat er (etwa August 326) mit dem Landheer von Pattala aus den Rückweg durch Gedrosien (Beludschistan) an, um auch hier die Reichsgrenze zu durchziehen, aber trotz aller Fürsorge kostete der Marsch durch die Wüste ungeheure Opfer, nach einer Angabe über 3/± des Heeres. Nearch fuhr mit der Flotte die Küste entlang, zuerst bis Harmonia (Ormuz), dann bis zur Tigrismündung. Alexanders Einrichtungen, Pläne und Tod. Nach Persis zurückgekehrt, bestrafte Alexander Satrapen persischer und makedonischer Nationalität, die sich schwer verfehlt hatten, und andere untreue Beamten. Sein unredlicher und ausschweifen¬ der Schatzmeister Harpälos flüchtete sich noch rechtzeitig mit seinen Söldnern und 5000 Talenten nach Griechenland. Früh¬ jahr 324 vermählte Alexander in Susa sich mit der ältesten Tochter des Darius, Barsine, und mit der jüngsten Tochter des Ochos, Parysätis, achtzig angesehene Makedonen mit vornehmen persischen Jungfrauen und 10000 makedonisch-griechische Sol¬ daten mit orientalischen Weibern. Er begann sein Heer, das infolge steter Ergänzung durch griechische Söldner, Make¬ donen, Barbaren zahlreicher, aber auch ganz anders zusammen¬ gesetzt und gegliedert war, als anfangs, neu zu organisieren, indem er 30000 auserlesene, makedonisch geschulte, asiatische Leute in die schwere Infanterie einreihte, den Abteilungen der Hetären auserlesene Reiter aus iranischen Stämmen beigesellte und auch in die Garde (äyrjjua) adelige Perser aufnahm. Nach¬ dem er die Meuterei der makedonischen Soldaten in Opis durch kluges Verhalten gebrochen hatte, kehrten 10000 Veteranen unter Krateros, der den Antipater in der Regierung Makedoniens ablösen sollte, in die Heimat zurück. Von Ekbatana aus, 'wo sein Freund Hephästion starb, unterwarf er das wilde Gebirgs- volk der Kossäer. Von Babylon aus, wohin er Frühjahr 323 gezogen war, und das er zur Reichshauptstadt ausersah, brachte er das verwahrloste babylonische Kanalsystem wieder zurecht, legte neue Schleusen und grosse Deichbauten an und bereitete eine umfassende Besiedelung der Küsten und Inseln des Per¬ sischen Meeres und eine Umschiffung Arabiens vor. Die Grund¬ lagen der persischen Verwaltung änderte er insofern, als er eine einheitliche Steuerverwaltung schuf und die Befugnisse der anfangs auch den Persern entnommenen Satrapen einschränkte,