— 227 — Die Römer unter dem Konsul Appius Claudius Caudex be¬ haupteten Messana, dessen sie sich durch rasches und rücksichts¬ loses Handeln bemächtigt hatten, gegen die vereinigten Karthager und Syrakusaner und brachten 263 Hievon dazu, das karthagische mit dem römischen Bündnis zu vertauschen. So konnten sie 262 das von den Karthagern hartnäckig verteidigte Agrigent erobern. Aber zur siegreichen Durchführung des Kriegs war eine Flotte nötig, die, von den Römern rasch erbaut, 120 Schiffe stark in See ging und unter C. Duilius beiMylä (westlich von Mes¬ sana) über die karthagische Flotte siegte 260, hauptsächlich vermittelst der Enterbrücken (corvi), auf denen römische Legions¬ soldaten vom eigenen Schiff nach dem von dem Haken der Brücke festgehaltenen feindlichen Schiff hinübergehen konnten1). Bis zum Auftreten des Hamilkar Barkas. Die Römer, die den Karthagern Korsika entrissen hatten, sie aber aus Sar¬ dinien und dem Westen Siciliens nicht vertreiben konnten, be¬ schlossen, den Krieg nach Afrika zu tragen; der grosse Seesieg beiEknömos 256, wo 330 römische gegen 350 kar¬ thagische Schiffe kämpften, eröffnete ihnen den Weg, sie machten Klupea zum Stützpunkt ihrer Unternehmungen, die, begünstigt durch den Abfall vieler Libyer und Numidier, die karthagische Herrschaft in Afrika gefährdeten, und, während die Flotte mit der einen Hälfte des Landheers zurückkehrte, brachte M. Atilius Regulus die Karthager in solche Not, dass sie um Frieden baten; da aber Regulus übermässige Bedingungen stellte, nahmen sie den Krieg wieder auf, und nun wurden die Römer von den Karthagern und dem lakedämonischen Söldnerführer Xanthippos 255 bei Tunes bis zur Vernichtung geschlagen, Regulus selbst gefangen. Eine römische Flotte, die ausgesandt wurde, um die Reste des Heeres von dem mühsam behaupteten Klupea abzuholen, führte zwar nach einem Sieg über die karthagische Flotte diesen Auftrag aus, ging aber auf der Rückfahrt durch einen Sturm, der sie bei Camarma ereilte, zum grössten Teil unter 254. Sofort bauten die Römer eine neue Flotte, mit der sie die Nordküste Siciliens und besonders deren wichtigsten Platz *) Eine mit Schiffsschnäbeln verzierte Säule (columna rostrata) verherr¬ lichte den Sieg; die darauf angebrachte Inschrift ist uns in einer aus der Zeit des Kaisers Claudius stammenden Nachbildung des Originals erhalten, von der es zweifelhaft ist, ob sie eine genaue Kopie oder nicht vielmehr das Werk eines gelehrten Ueberarbeiters ist; es heisst darin: enqne eodem macistratud bene rem navebos marid consol primos ceset (= gessit) copiasque clasesque navales primos ornavet paravetque cumque eis navebos claseis Poenicas omneis item maxumas copias Cartacinienses praesented Hannibaled dictatored olorum in altod marid pucnandod vicet vique naveis cepet cum socieis septeresmon imam quinqueresmosque triresmosque naveis XXX, merset XIII.