380 liehen Regierung verteidigt werden musste; alle Glieder der Familie Bonaparte, alle „Königsmörder“ und alle, die während der hundert Tage von Napoleon ein Amt angenommen hatten, wurden aus Frankreich verbannt. Napoleon, der die Zeit, nach Amerika zu entkommen, versäumt und sich in Rochefort auf ein englisches Kriegsschiff begeben hatte, wurde auf Be¬ schluss der Grossmächte der Obhut Englands unterstellt und nach S. Helena gebracht, wo er am 18. Oktober 1815 landete (5. Mai 1821 f). Um dieselbe Zeit war Murat bei einem aus¬ sichtslosen Versuch, Neapel zurückzugewinnen, gefangen und ge¬ mäss dem Spruch eines neapolitanischen Kriegsgerichts erschossen worden (15. Oktober). Die heilige Allianz und der zweite Pariser Friede. Am 26. September 1815 wurde in Paris auf Vorschlag des von Frau von Krüdener für den Mysticismus eingenommenen Alexander I. zwischen diesem und den Herrschern von Oesterreich und Preussen die „heilige Allianz“ geschlossen, die bald, von Metternich geschickt für seine Zwecke benützt, unter dem Titel einer von christlichen Grundsätzen geleiteten Politik tkatsächlich auf einen, nicht immer patriarchalischen, Absolutismus hinauskam. Die praktische Bethätigung der christlichen Grundsätze, die jetzt für die russische Politik massgebend waren, geschah auf Kosten Deutschlands, dem auch 1815 durch den Willen Russlands und Englands eine starke Westgrenze vorenthalten wurde: der zweite Pariser Friede (20. November 1815) bestimmte, dass Frankreich auf die Grenzen von 1790 zurückgeführt wurde und 3—5 Jahre lang 150000 Mann verbündeter Truppen in seinen östlichen Provinzen unterhalten, sowie 700 Millionen fr. Kriegs¬ kosten zahlen musste; von den geringfügigen Abtretungen kam der französisch gebliebene belgische Gebietsstreifen an das König¬ reich der Vereinigten Niederlande, Saarlouis und Saarbrücken an Preussen, Landau an (Oesterreich, das es abtrat an) Bayern, Westsavoyen an Sardinien.