-p-rs-r--'- " w"’ ■ JllLpry. Das Zeitalter der salischen Kaiser jg in Zukunft keinen Versuch mehr, ihren Einfluß auf die Regierung zurückzugewinnen, sondern lebte fortan ganz ihren frommen Nei¬ gungen. Den größten Einfluß auf die Regierungsgeschäfte übte zu¬ nächst Anno aus. Bald verlor er ihn an den Erzbischof Adalbert von Bremen, dessen heiteres, weltgewandtes, nachsichtiges Wesen den König mit tiefer Zuneigung erfüllte. Auch nach dem Antritt der Selbstregierung (1065) ließ Heinrich Heinrich sich von Adalbert leiten. Da dieser seine Stellung vielfach zur die Sachsen Wahrnehmung persönlicher Interessen gebrauchte, entstand eine zweite Fürstenverschwörung, die Adalbert veranlaßte, auf seine Stel¬ lung beim Könige zu verzichten. Es kam hinzu, daß in den folgen¬ den Jahren die Fürsten, die abwechselnd die laufenden Ver¬ waltungsgeschäfte führten, jede selbständige Tätigkeit des Königs unterdrückten und im Kampfe gegeneinander das Reich mit "FeKcTe und Gewalttat erfüllten. Das steigerte Heinrichs Verbitterung gegen das Fürstentum und reifte in ihm den Gedanken, ein starkes Königtum zu begründen, das von einem festen Mittelpunkte aus die c ., / ^ einzelnen Teile des Reiches in straffer Abhängigkeit halten konnte. So - begann Heinrich im Herzogtum Sachsen, am Harz, neue königliche Burgen zu errichten, alte neu zu befestigen. Bei seinen Regierungs¬ handlungen bediente er sich immer weniger des Rates der Fürsten, sondern zog mehr und m«hr von ihm abhängige Leute, besonders Ministeriale, an seinen Hof. Mit dieser Politik waren die Sachsen nicht einverstanden7 denen das Königtum des fränkischen Stammes überhaupt wenig genehm war und das Heinrichs IV. von Tag zu Tag verhaßter wurde. Denn der freie sächsische Bauer war verpflichtet, beim Bau der königlichen Burgen Frondienste zu leisten und mußte sich obendrein die Übergriffe der stammesfremden, vorwiegend süd¬ deutschen Dienstmannen gefallen lassen. Den Höhepunkt erreichte die Erregung, als Heinrich gegen sächsische Edle rücksichtslos vor¬ ging. Otto von Nordheim wurde seines Herzogtums Bayern entsetzt. Als Herzog Magnus von Sachsen seine Partei ergriff, ereilte ihn ein gleiches Schicksal. Die offene Empörung brach aus, als Heinrich (107^) ein Aufgebot gegen Polen erließ und die Sachsen glaubten, es gälte ihnen. Otto von Nordheim stellte sich an die Spitze des Adels und der Bauern; Heinrich wurde in der Harzburg eingeschlossen, entfloh aber. Seine Rettung wurde das Bürgertum der jungen deut¬ schen Städte. Er erntete hier die Früchte der weitsichtigen Politik seiner Vorfahren, besonders Konrads II., die durch Privilegien das Städtewesen gefördert hatten. Das gemeinsame Interesse an der Niederhaltung der Macht des Fürstentums festigte den Bund des Königs mit den Bürgern. Die Stadt Worms nahm Heinrich in ihren Mauern auf. Sie hatte soeben ihren Bischof verjagt. Eine ähnliche Stimmung herrschte in den anderen Bischofsstädten, deren Bischöfe die Furcht vor einem gleichen Schicksal auf die Seite des