I 26 Die Griechen. anmutige Aphrodite. Göttin der Schönheit und Liebe. 11. Hermes, Bote der Götter, Gott der Klugheit, des Handels und Verkehrs und sogar der Diebe. 12. Athene, Göttin des Verstandes und der Kriegskunst. Sie heißt Pärthenos (diejungfräuliche), Pallas (Lanzenschwingerin), auch Prömachos(Vorkämpferin) und ist bewaffnet mit der Lanze und der Ägis mit dem Medusenhaupte. 3. Untergeordnete Götter der Oberwelt. Zum Hofstaat der Olym- pier gehören: Hebe, die Göttin der Jugend, die den Unsterblichen Nektar reicht; Aphrodites Sohn Eros, der Gott der Liebe; die buntfarbige Iris, Dienerin der Hera, und Themis, die Göttin der Gerechtigkeit; ferner die drei Charrten, die durch ihre Anmut den Olymp erheitern; die drei bekränzten Hören, die Göttinnen der Zeit; die drei Mören, die Spinnerinnen des Schicksals, dem sogar Zeus unterworfen ist; die neun Musen, die das Spiel Apollons mit Gesang und Tanz begleiten, die Göttinnen der Künste und der Wissenschaften, besonders der Dichtkunst. Irdische Götter. Eine der volkstümlichsten Göttergestalten war der Spender des Rebensaftes, Dionysos oder Bacchus. Als Wohltäter der Menschen durchzieht er die Länder, begleitet von einem weinseligen Gefolge. Zu seiner Gesellschaft gehören die übermütigen, neckischen Satyrn. Auch mischt sich gern in sein Gefolge der gehörnte, ziegenfüßige Wald- und Wiesen- gott Pan, der Erfinder der Hirtenflöte, der durch seine plötzliche Erscheinung Schrecken einjagt. Feld und Wald, Berg und Bach dachte sich der Grieche belebt von den feenhaften Nymphen. Andere Natnrgottheiten sind die „rosenfingrige" Eös d. h. Morgenröte und Äölns, der Gott der Winde. 4. Religion und Staat. Obgleich die Religion der Griechen freie Ver- ehrnng war, standen die Götter unter dem Schutze des Staates, wie der Staat nach allgemeiner Anschauung unter dem Schutze seiner Götter stand. Die Götterfeste waren vorn Staate angeordnet, keine wichtige Staatshandlung geschah ohne religiöse Förmlichkeiten. Häufig kam die Anklage wegen Gott- losigkeit vor. Die Priester und die Priesterinnen, die Vorsteher der Tempel und die Leiter der gottesdienstlichen Handlungen, die in Gebet, Opfer, Dar- bringen vou Weihgeschenken bestanden, waren Staatsbeamte. In der Urzeit war der König zugleich der höchste Priester; in Erinnerung daran führte in den Republiken der oberste Religionsbeamte noch den Titel König. 5. Feste. Alle Feste waren von religiöser Art, und jede größere Stadt hatte ihre besonderen. Die Athener feierten die kleinen und großen Pan- athenäen, jene jährlich, diese alle vier Jahre. Bei dem großen Feste, das sechs Tage dauerte, wechselten Kampfspiele mit mündlichen Vorträgen und musikalischen Aufführungen. Die Hauptsache aber war der glänzende Festzug nach der Akropolis mit einem für das Standbild der Athene bestimmten neuen Gewände, einem Geschenk athenischer Jungfrauen. Eine Hekatombe, ein Opfer von hundert Rindern, bildete den Schluß.