87. Napoleons Macht. 
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waltige Volkserhebungen entstanden, geschlagen. Da zog Napoleon selbst, 
nachdem er auf der Zusammenkunft zu Erfurt 1808 den Bund mit 
Kaiser Alexander befestigt, mit eineni starken Heere gegen die Spanier. 
Dieser Zeitpunkt erschien in Österreich günstig zum Losschlagen. Aber 
Napoleon bot nach Bezwingung der Spanier rasch die Rheinbund- 
trnppen auf, besiegte die Österreicher in mehreren Gefechten und 
nahm Wieu ein. Bei Aspern erlitt er vom Erzherzog Karl eine 
Niederlage, aber durch den Sieg bei Wagram entschied er den 
Krieg. Im Frieden zu Schönbrunn 1809 verlor Österreich 1809. 
abermals ein Viertel seines Gebiets (Karte Nr. 11). 
Bei Beginn des Krieges erhoben sich die Tiroler uuter An- 
sühruug von Andreas Hofer, Sandwirt im Passeier Tale, gegen 
die verhaßte Bayernherrschaft. Dreimal befreiten die tapferen Alpen- 
söhne, ermuntert durch wiederholte, Hilfe versprechende Handschreiben 
des Kaisers Franz, ihr Land von Bayern und Franzosen. Nach Ab- 
schlnß des Schönbrnnner Friedens aber nahmen die in verstärkter 
Anzahl eindringenden Feinde unter Morden und Brennen Innsbruck 
zum dritten Male ein, uud der Widerstand der Tiroler war gebrochen. 
Andreas Hofer wurde in Mantua erschossen. 
Nach der österreichischen Kriegserklärung zog 1809 auch der 
preußische Major Schill (ohne Wissen und Willen des Königs) mit 
seinen Husaren aus Berliu, um Deutschland von den Franzosen zu 
befreien. Er fiel in einem Straßenkampfe in Stralsund; seine Soldaten 
wurden gefangen genommen und elf Offiziere zu Wesel erschossen. 
7. Ende der Königin Luise. Gegen Ende des Jahres 1809 
kehrte die königliche Familie, nachdem Berlin von den Franzosen geräumt 
war, dahin ans Königsberg zurück, empfangen von der Begeisterung 
des Volkes. Die zarte Gesundheit der Königin war aber den ans- 
gestandenen Leiden und Aufregungen nicht gewachsen; sie starb am 
19. Juli 1810 während eines Besuches bei ihrem Vater in Neu-Strelitz. 1810. 
Durch den Adel der Gesinnung, die Klarheit des Blickes, die uu- 
erschütterliche Ausdauer im Unglück hat sie sich die Bewunderung der 
Mit- und Nachwelt erworben. Sie wurde als das Ideal einer deutsch 
gesinnten Fürstin der Schutzgeist des Volkes, eiu „guter Engel für die 
gute Sache". 
8. Napoleons Familienverhältnisse. Als Napoleon aus dem öfter- 
reichischen Kriege zurückkehrte, löste er trotz der Beliebtheit Josephinens 
beim Volke die Ehe mit ihr. Ihre Nachfolgerin auf dem Throne 
wurde 1810 Maria Luise, die Tochter des Kaisers Franz. 18111810. 
wurde der ersehnte Thronfolger (König von Rom) geboren. 
Christensen. Kleines Lehrbuch der Geschichte. III. B. 3. Aufl. 4