- 191 — außer dem lacus Juturnae (Juturna-Brunnen) mit runbcr Brunnen¬ mündung ein schöner Marmoraltar mit Reliefdarstellungen und Statuen von ^ foer Sacra via ist in der Nähe des 1902 auf¬ gedeckten Gräberfeldes 1. das von Antoninus Pius seiner verstorbenen Gattin geweihte und nach seinem Tode ihm mitgeroethte templum Faustinae et Antonini erhalten und weiter 2. das templum Divi Romuli, das von Maxentius um 310 n. Chr. seinem Sohnchen er¬ richtete runde Heroon, dessen antike Bronzetür das Schloß mit seinem einfachen, aber sinnreichen (seit 1600 Iahren funktionierenden) Mecha¬ nismus noch heute hat. 3. Mehr nach dem Vorbilde der großen Tentralsäle der Kaiserthermen als in der Weise der alteren Sauten- und Pfeilerbasiliken ist die in Breite (76 m) wie Länge (100 m) drei- schiffige Basilica Constantini (mit 2 Eingängen und 2 Apsiden) ge¬ halten; das Kreuzgewölbe des Mittelschiffes und die Tonnengewölbe der Seitenschiffe sind nur durch 4 mächtige Pfeiler gestutzt 4. Als eins der Wunderwerke der Hauptstadt galt das von Hadrian nach eigenen Plänen erbaute, (110X53 m) große templum Venens et Romae, ein Peripteros mit 10 korinthischen Säulen aus weißem Mar¬ mor an den Schmal- und 20 an den Langseiten. Der durch mächtige Unterbauten erhöhte Tempelplatz war von einem ca. 150 Säulen zählenden Porticus von 166,6 m Länge und 100 m Breite umgeben und an den Ecken und in den Mitten noch mit propylacnartigen Vor¬ bauten geschmückt. Vom Kolosseum und vom Kapitol her führten Die (Eingänge zu dem Doppeltempel, dessen Apsiden mit den sitzenden Götterbildern in Nischen an ber gemeinsamen Wanb aneinanderstießen. 5. In bieTcr Gcgcnb stehen noch 2 antike Triumphbögen: ber cmtorige des Titus unb ber breitorige Konstantins. 6. Nach ber Abbildung auf dem merkwürdigen Neliefstreifen vom Grabe der Hatener (jetzt im Lateran), der die hl. Straße vom Palatin bis zum Kolosseum zeigt, wandte das angeblich von Romulus begründete, 294 v. Chr. vom Konsul Atilius Regulus erneuerte (nach andern erst gebaute) templum Jovis Statoris seine Front mit 4 Säulen dem jüngst z. T. bloßgc- legten Clivus Palatinus zu. 7. Neros „goldenes Haus , das der Kaiser vom Palatin über bie Velia bis zum Esquilm hui mit ver¬ schwenderischer Pracht erbauen ließ, würbe alsbald zerstört; erhalten sinb aber von bem Bau am AbHange bes Oppins noch 7 Zimmer mit schönen, nur sehr beschädigten Malereien, bie da Ubine und Raffael als Vorbilder für bie Loggien bes Vatikans bleuten, 8. (Eines der berühmtesten Bauwerke ber Welt unb bas größte aller Theater, Das als Amphitheatrum Flavium von Vespasian an ber Stelle eines künstlichen Sees ber Nerogärten gegrünbet unb von Titus im Iahre 80 mit 100-tägigen Spielen eingeweiht würbe, trägt nach Neros (29 m, samt dem Strahlenkränze 36 m hohen) Koloß des Sonnengottes, der die Porträtzüge des Kaisers zeigte, seit dem 8. IaHrH. n. Chr. Den Namen Colosseum, obwohl der Koloß zu der Zeit schon verschwunden mar. Durch Erdbeben schon im 14. Jahrhundert auf seinen jetzigen Umfang, 1/3 des Ganzen, abgemindert, wurde dieser Rest, der nach